0311.49 – VW Amarok [GP]
Leichte Pritschenwagen auf PKW-Basis spielten in Deutschland bislang eher eine unbedeutende Rolle. Während in südlichen Ländern schon mal eher ein solches Fahrzeug bei Kleinbauern zum Einsatz kam, waren es hierzulande eher die VW Pritschenwagen auf Basis von VW T1 bis T5. Ganz anderes in den nördlichen und südlichen Staaten des amerikanischen Kontinents. Hier sind die Pick-up ein fester Bestandteil des Straßenbildes. Dieser stetige Markt hat VW 2010 dazu bewegt auch ein Modell in der Pick-up-Klasse anzubieten. Langsam gewinnen diese Fahrzeuge auch im nördlichen Europa an Bedeutung. Im Forstdienst, bei Baufirmen und im Hobbybereich haben die Nutzer die praktische Verbindung von SUV-Sitzposition, PKW Komfort und Lademöglichkeit als vorteilhaft entdeckt. VW hat den Pick-Up, nach einfachen Caddy-Transportfahrzeugen auf Basis des Golf I, des Skoda Favorit oder dem Lizenzbau Taro, salonfähig und schick gemacht. Mercedes-Benz folgt nun, sparte sich aber Kosten für eine komplette Eigenentwicklung. Man greift auf ein Modell aus dem Hause Nissan-Renault zurück, welches mit einem Stern und Karosserieanpassungen umgeflaggt wird. Während andere in diesen Teilmarkt einsteigen, pflegte VW vor kurzen schon seinen Pick-up mit Doppelkabine und passte ihn an die neue Konzernoptik an. Dieses GP – Große Modellpflege genannte Facelift vollzieht WIKING beim Modell nach.
In Nürnberg war ein fast serienreifer Silberling zu sehen, im April ist die in Teilen neu konstruierte Kabine bereits fertig. Ohne Industrieauftrag fließt das Modell – anders als die erste Ausführung – direkt in das Serienprogramm ein. Wie beim Mercedes-Benz T-Modell der E-Klasse kommen die beliebten und edlen Karosseriefarben dem Fachhandel zu Gute, denn der Kunde kauft die Modelle nun hier anstatt beim VW Händler im Zubehörshop.
Der neue Amarok macht sich optisch vorne noch breiter. Die Radhäuser und der frontseitige Kotflügel sind unverändert kantig herausgestellt. Der Stoßfänger vorne ist bulliger. Im Vergleich mit dem ersten Modell zeigen sich die geringen, aber doch deutlich auf den Gesamteindruck wirkenden Veränderungen sehr klar.
Wie beim ersten Amarok ist auch die Umsetzung der GP mit allen Druckdetails über jeden Zweifel erhaben gut umgesetzt. Um die große Modellpflege nachzeichnen zu können, war für das erfolgreiche WIKING-Modell die Konstruktion eines neuen Schiebers für die Frontpartie erforderlich. Dieser Schritt macht in mehrfacher Hinsicht Sinn. Viele der entwickelten Bauteile wie die Form der Kabine, Pritsche, Pritschenaufbauten und Anbauteile können weiterhin verwendet werden. Mit der neuen Kabine können nun folgende Sonderfahrzeuge auf Basis des Amarok GP aktuell – auch mit dem neuem Hella Blaulichtbalken – nachgebildet werden. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Grillvarianten, um die Ausstattungslinien Highline und Comfortline mit ihren unterschiedlichen Graden an Verchromung umsetzen zu können. Und gleichzeitig könnte man durch Schiebertausch auch noch zeitgenössische Modelle mit der alten Kabine nachbilden.
Für die robusteren Einsätze können die Stoßfänger unlackiert dargestellt werden. Stahlfelgen stehen im Modellfundus zur Verfügung. Wie sehr der Amarok inzwischen auch Lifestyle-Fahrzeug ist, zeigen die neuen, zur GP passenden Alufelgen, die WIKING dem Amarok spendiert. Durchbrochene 5-Stern-Felgen unterstützen beim vorliegenden Modell den edlen Auftritt in mattem ravennablau-metallic. Die neue matte Farbgebung ist ein Hingucker. Das Modell hebt sich deutlich von den glänzend lackierten Modellen ab, wirkt ein wenig rau – aber doch edel. Unterstützt wird dies z.B. durch die vorbildgerecht nicht lackierten Außenspiegel. Am Heck findet sich der silberne Aufdruck zu Modell und Motorisierung, ein V6 TDI arbeitet im Modellvorbild.
WIKING bleibt damit beim Amarok auf der Höhe der Zeit und gewährleistet so aktuelle Fahrzeugmodelle auf Basis des VW Pick-up.
0102.02 – Land Rover Defender
Nach der edelschwarzen Lifestyle-Ausführung mit Alufelgen, legt WIKING im April das Arbeitsoutfit nach. Der britische Geländewagen erscheint in klassischen keeswich green.
Das schöne ist, dass jede Farbvariante auch ihre Vorzüge hat und das Modell ganz anders wirken lässt. Der Defender mit weißem aufgesetzten Dach wirkt nebeneinander gestellt leichter als sein schwarzer Vorgänger, obwohl er das nicht ist. Dazu tragen sicher die neu entwickelten weißen Stahlfelgennachbildungen bei, auf aber keine schmaleren Reifen als bei der Alufelge aufgezogen sind.
Dazu kommen die schwarzen Detailducke auf Türgriffen und Karosserie. Diese kommen an diesem Modell erstmals zum Einsatz und verstärken den robusten Eindruck. Dachfenster, Karosseriekanten, Lüfter, Anbauteile – alles das kommt so besser zur Geltung.
Das Hersteller-Logo ist am Heck ebenso zu finden, wie der Typenschriftzug. Auf der Motorhaube steht der Schriftzug „LAND ROVER“ abweichend zum Sondermodell vom SammlerKontor, welches den Schriftzug „DEFENDER“ trägt.Bemalte Blinker und Rückleuchten entsprechen der Gestaltung des ersten Modells in Schwarz.
Wer dem Arbeitstier artgerecht einen Anhänger verpassen möchte, kann dies per beiliegender Anhängerkupplung tun. Diese wird an der Unterseite in die vorgesehene Vertiefung im Unterboden gesteckt. So lassen sich vorhandene oder künfig erscheinende Anhänger einfach mit dem Geländewagen kombinieren. Hier bespielhaft der Pferdeanhänger in schwarz vom Pajero-Gespann (0066.01) oder einachsige Anhänger (0056.01) mit zusätzlicher Ladung (0395.01).
Am selben Spritzling finden sich auch die schwarzen Spiegel, die in die Platzhalter an den Türen eingesteckt werden können. Dann ist das Bild des Engländers ganz rund. Der rollt auf seinen gummibereiften Felgen flott über den Schreibtisch und kommt dabei handfest daher. Er ist filigraner als frühere WIKING Modelle, dabei aber so stabil, dass nicht bei der ersten Bewegung Fensterholme knacken oder Bauteile abfallen. Das Modell macht Spaß, egal ob mit dem Auge in der Virtrine oder in der Hand auf dem Tisch.
0105.03 – Range Rover „Feuerwehr“
Die Auswahl war in den 1970er und 1980er Jahren für die Behörden nicht groß, wenn man ein allradgetriebenes Einsatzfahrzeug mit etwas Platz und Komfort beschaffen wollte. Neben dem G-Modell von Mercedes-Benz ab 1979 und dem spartanischen Land Rover, später Defender, gab es auf dem europäischen Markt nur noch den Range Rover. Der Mitsubishi Pajero, bei WIKING dann in der Bauform der 1990er Jahre im Programm, gab es erst ab 1982 und war noch nicht weit verbreitet. Die Vorbehalte gegenüber japanischen Fahrzeugen waren zum Teil noch groß.
Auch der Range Rover war kein alltäglich anzutreffendes Fahrzeug auf bundesdeutschen Straßen, wie es seine Nachfahren, die SUV, heute sind. Der seltene Vogel war noch seltener im Behördeneinsatz anzutreffen. Mehr Präsenz hatte da später der Konzernbruder Discovery.
Einen dieser Einsatzfälle hat sich WIKING nun vorgenommen und einen Einsatzleitwagen oder VRW-Vorausrüstwagen maßstäblich nachgebildet. Beim Blick in den Innenraum ist es, entgegen der Pressemitteilung, eher ersterer Fall. Der MB G hatte damals noch eine eigene Inneneinrichtung als VRW erhalten. Der gut umgesetzte Engländer bekommt zwei leicht schräg stehende Blaulichter mit rotem Sockel auf das Dach aufgesetzt. Weitere Anbauten, wie Signalhörner gibt es nicht, diese sind offensichtlich im Motorraum hinter dem Kühlergrill verbaut.
Die Karosserie ist insgesamt dunkelrot. Der Kühlergrill und Inneneinrichtung sind schwarz eingesetzt, Fensterbereiche schwarz bedruckt abgesetzt. Typenschriftzüge an Heck und Front weisen auf das Modell als Range Rover hin. Die Kennung als Feuerwehreinsatzwagen erfolgt über weiße Drucke. Streifen und die Schriftzüge „Feuerwehr“ und „112“, die vierseitig aufgebracht sind. Auch im Heckfenster findet der Betrachter den Feuerwehr-Schriftzug. Damit bleibt der Range Rover ortsneutral einsetzbar.
Wie zur Bauzeit üblich rollt der Rover auf Rädern mit Stahlfelgen und Kappe, die schon von den beiden bisher erschienenen zivilen Varianten bekannt sind. Der dritte im Bunde verfügt über eine Anhängerkupplung. An die muss man etwas anhängen. Ein altes, dunkelrotes Ruderboot auf einen neuen Trailer verfrachtet, und schon ist ein farblich passendes Gespann geschaffen.
Neben die Mercedes-Benz G-Modelle aus früherer Produktion gestellt fällt auf, dass der Range Rover über einen dunkleren Rotton verfügt. Und es lässt sich gut die abweichende VRW-Inneneinrichtung mit Werkzeug und Bergematerial beim G-Modell erkennen.
Die filigranere Bauweise mit eingesetzten Leuchten und die vielen Detaildrucke an Tankdeckeln und im Fensterbereich weisen das Modell als zeitgemäße Miniatur aus. Das sieht der ewige G dann doch ein alt aus.
0315.02 VW T2a Campingbus
Von den originalen Westfalia-Ausbauten der zweiten VW T2 Generation sind sicher nur noch wenige Exemplare erhalten. Häufiger sind von den Besitzern in Eigenleistung durchgeführte Campingausbauten der Busse. Diese sind nicht weniger spannend und immer ein Highlight auf Oldtimertreffen. Die zu heutigen Abmessungen bescheidenen Ausmaße des Freizeitmobiles versprühen zusammen mit den oft vorhandenen geblümten oder gemusterten Gardienen sofort eine behagliche Gemütlichkeit.
Diese Freizeit- und Freiheitsgefühl hat WIKING mit dem neusten Modell auf Basis des VW T2a eingefangen. Der Bus zeichnet die Übergangsversion mit Scheibenbremsen nach. Die neuen Räder mit der flachen Kappe kommen zum zweiten Mal an einem T2 im Serienprogramm zum Einsatz.
Der Bulli ist farblich ansprechend und frühlingsfrisch gestaltet. Unterhalb des Wulstes ist die Karosserie mintgrün durchgefärbt. Das Karosserieoberteil ist cremeweiß schabloniert lackiert. Diese zweifarbige Gestaltung des VW T2a hat bei WIKING nun noch weiter an Qualität gewonnen. Die anfänglichen minimalen Fehlstellen, z.B. im Bereich der sehr schwer zu lackierenden Kühlerrippen im Heckbereich, gibt es beim Mustermodell kaum noch. So wirkt das Oberteil wie aus einem Guss. Der Wulst unterhalb der Fenster erhält dreiseitig einen silbernen Zierstreifen als gestalterisches Element.
Die Reifen haben einen weißen Rand erhalten, und neben der Rückleuchtenbemalung in Rot fällt der feine silberne Druck auf der Heckklappe ins Auge. „Volkswagen“ ist dort filigran aufgedruckt. Auch die Griffe von Heckklappe und Motorklappe sind silbern bedruckt.
Auf das lackierte Dach sind ein kurzer Dachgepäckträger und ein Aufstelldach aufgesetzt. Damit sind Ausrüstungstransport und am Campingplatz das stehende Kochen in der Minibordküche möglich. Den Blick in das Innere verwehrt jedoch geschickt der Vorhang. So überlässt man es der Phantasie des Betrachters, wie er sich das Innere des Auszeitmobiles vorstellt. Das kennen wir ja schon von einstigen Sondermodellen der IG T2 aus den Jahren 2007 und 2013 und den beiden VW T1 Gespannen mit Ruderboot aus dem Serienprogramm.
Einsteigen und losfahren. Dazu lädt das Modell ein. Der Bulli ist seit jeher formbautechnisch sehr gut umgesetzt. Die neuen Felgen, das eingesetzte Lenkrad, die Lackierung, Drucke und Bemalungen machen aus dem Modell eine immer noch zeitgemäße Miniatur. Das sehen die Sammler wohl ähnlich. Werkseitig ist das Modell am 27.04.2018 bereits ausverkauft.