0523.04 – MAN F7 Containersattelzug „Sealand“
Container-Sattelzüge gibt es schon seit 1968 – also seit genau 50 Jahre -im WIKING Programm. Ein beliebtes und facettenreiches Modellthema, welches schon viele schöne Modellkombinationen hervorgebracht hat. Die Auflieger und Container wurden dabei nur gering modifiziert.
In den vielen Jahren waren natürlich auch Container der Firma Sealand im Angebot, so dass das Modellthema neu belebt wird. Vor einigen Jahren gab es schon einen 20ft-Container auf einem ASG-Sattelzug, siehe Bericht unten. Von 1976 bis Mitte der 1980er-Jahre waren die Container, meist in weißer Farbgebung, auf Sattelzügen mit der stilisierten US-Zugmaschine anzutreffen. Diese wurde bekannter Weise Anfang der 1970er-Jahre aus dem ausgedienten MAN Pausbacken-Fahrerhaus umgebaut. Der Rückbau dieser Form auf die Pausbacke ist mittlerweile WIKING-Legende. Während die „neue“ Pausbacke noch keinen Containerdienst hatte, darf die kurze MAN Kabine nun zum Dienst anrücken.
Dabei werden ein verkehrsroter Containerauflieger und ein dunkelachatgrauer 40ft-Conatiner mit dem MAN F7 kombiniert. Der Zug stellt ein Fahrzeug aus dem damaligen Nahverkehr dar, denn die kurze Kabine bietet dem Fahrer keine Übernachtungsmöglichkeit im Fahrerhaus. Ist die Entfernung weiter, braucht er ein Gasthaus für die Ruhezeiten. Zum zweiten Mal kombiniert WIKING die kurze Kabine mit dem zweiachsigen Sattelzugfahrgestell. Wie beim Mäuler Pritschensattelzug wurde die im Frühjahr vorgestellte Kabinenbasis unter die verkehrsrote Kabine gebaut.
Der eingesetzte Kühlergrill weist den MAN als frühes Modell der Baureihe aus, denn der anthrazitgraue Grill trägt erstmals die gesilberte Prägung „MAN DIESEL“ ohne den Büssing-Schriftzug und ohne den Büssing Löwen. Die Frontscheinwerfer sind wie vor silbern handbemalt, der Grill silbern gerahmt.
Anders als die Vorgänger kommt die Neuauflage des Sealand-Containers in grau in die Serie. Die Seiten des Containers tragen auf der erhabenen Fläche die Bedruckung „Sealand“ mit dem zwischengestellten Logo.
Ganz unauffällig reiht sich der Sattelzug damit in die Linien der Vorgänger ein. Fast schon ein wenig schade, denn mit der kurzen Kabine und der frischen Farbwahl ist er ein Hingucker zwischen den anderen großen Zugmaschinen in gedeckten Farben. Also stellt man diese gut gemachte Themenfortsetzung am besten nach ganz vorne in die Vitrine, dann kann man das schöne Modell auch gut betrachten.
0730.02 – Setra S8 Reisebus
Schon in den 50er-Jahren war die silberne Schablonierung Busflanken ein Hingucker der besonderen Art. Das Glasdach gab in der ansonsten noch zum Teil unverglasten WIKING-Welt den Blick auf die Inneneinrichtung und den Fahrer frei. Neben dem Trambus, der dem Setra voranging, waren diese Modelle Vorboten für das, was in den nächsten Jahren in das Programm einziehen sollte – transparente Verglasungen. Wie beim Trambus wählte Peltzer zunächst die Vollverglasung der Dächer. Die Fensterstreben und Dachflächen verschmolzen, teils mattiert, mit der Glasfläche.
Heute ist es drucktechnisch möglich, die Dachflächen in Wagenfarbe darzustellen. So nun auch ein zweites Mal beim Setra geschehen. Die neue Lust auf Reisen war in den Wirtschaftswunderjahren mit wachsendem Wohlstand aufgekommen. Wer kein Auto hatte, stieg in den Reisebus. Die Unternehmen nutzten damals schon wie heute die großen Seitenflächen für Ihre Firmennamen und Außendarstellung. Eine Bicolorgestaltung galt als schick und war ein bezahlbarer Luxus. Von den gedeckten Tönen der Nutzfahrzeuge hob man sich deutlich ab und die Busse fielen im Straßenverkehr auf.
Das Vorbildfahrzeug des Setra S8 aus dem Hause Kässbohrer war zu seiner Zeit eines der ersten mit selbsttragender Karosserie. Von dieser Eigenschaft stammt der Name Setra ab. Die 8 in der Typenbezeichnung gibt die Menge der Sitzreihen an.
So schick kam die im angenäherten H0-Maßstab geschaffene Miniatur des Setra bisher nur einmal daher. Die erste Wiederaufnahme (0730.01) in das Serienprogramm im Frühjahr 2016 brachte den Sammlern ein hellblaues Modell mit kobaltblauen Flanken und gleichfarbig bedrucktem Dach.
Nun ist das Karosserieunterteil grün ausgeführt, die seitlichen einst gesilberten Flächen sind resedagrün bedruckt. Entgegen der Erstwiederauflage gibt es keinen erhabenen Setra-Schriftzug. Das Dach ist ebenfalls resedagrün bedruckt. So werden die in der Form angelegten Fensterstege und die mattierte Dachfläche Teil der Karosserie. Die am Karosserieunterteil verklebte Panoramaverglasung des Busses kommt so viel besser zur Geltung, der Setra wirkt viel vorbildgerechter und in dieser Farbe tatsächlich edler als zuvor.
Jetzt, wo das Dach nicht mehr rein aus Glas wirkt, kann der Reisebus auch ein zeittypisches Utensil tragen: einen Dachgepäckträger. Der kommt aus neueren Formen und fand bisher u.a. beim VW T1, Borgward B611 und auf dem MB L 319 Verwendung. Das passt sehr gut zusammen.
Leider liegen dem Modell keine Koffer bei. Aber mit ein paar Koffern aus der Zubehörpackung kann man schnell einen reisefertigen Bus darstellen. Eine nachträgliche Bestückung des Busses mit Fahrer und Fahrgästen ist auf Grund der Bauteilverklebung nicht möglich.
Aus der alten Form kommen die einteiligen Räder mit stilisierter Radkappe. Diese ist wie einst gesilbert und steht dem Setra S8 immer noch am besten. So schon gesehen am hellblauen Vorgängermodell (0730.01). Die glatte silberne Radkappe an den Modellen der 1970er und bei einigen Neuauflagen wirkt zu profan. Dieser Bus braucht etwas Prunk und Glanz um zeitgerecht zu wirken.
Mit der zweiten drucktechnisch aufgewerteten Wiederauflage des Kässbohrer Setra S8 ist WIKING ein schönes Modell gelungen. Farbwahl, Bedruckung und Bestückung mit Dachgepäckträger machen aus dem Klassiker ein richtig edles und zeitgenössisches Abbild des Vorbildfahrzeugs.
0990.94 – Set „ASG“
Alle Jahre wieder? Bereits im vergangenen Jahr zu Weihnachtsauslieferung brachte WIKING ein Sondermodellset mit dem beliebten Thema ASG zu den Händlern. Die Modellauswahl ist dabei klar als gegenseitige Ergänzung zu erkennen, denn wenn man beide Sets kombiniert entsteht ein kleiner Speditionshof.
Die Wiederauflage des Landhauses zu diesem Zweck überrascht, hätte man mit der Wiederauflage der Landhausmöbel eher mit einem weiteren Haus für die Wohnnutzung für eine kleine WIKING-Siedlung gerechnet. Doch auch auf dem Speditionshof ist das Haus eine willkommene Ergänzung. Auf dem kleinen Hof kann es als Kontor für die Niederlassung, als Waagen- oder Aufenthaltsgebäude dienen.
In den Farben der Spedition von betongrauen Sockel bis Dach ist es als Firmengebäude der schwedischen Spedition klar erkennbar und über einen ASG-Schriftzug zudem kenntlich gemacht. Doch vor die Nutzung hat WIKING wie bei der ersten Wiederauflage den Aufbau gesetzt. Das Haus kommt als Bausatz, die wenigen Bauteile sind fix zusammengesteckt. Wer das Haus nicht dauerhaft verkleben möchte, kann mit Hilfe von Fixogum für einen ausreichenden Halt der Bauteile untereinander sorgen. Der Vorteil ist, dass sich der Kleber in der Regel rückstandslos wieder entfernen kann und das Haus wieder zerlegt werden kann. Fensterscheiben und die Außenlampe liegen unter dem beflockten Tiefzieheinleger im Plastikbeutel bei.
Ist der Aufbau geschafft kommt aus dem letztjährigen Set das Firmenschild hinzu. Vor dem Gebäude kann die kleine Tankstelle aufgebaut werden. Auch diese ist in melonengelb und saphirblau gestaltet und dient den Fahrzeugen der Spedition als Betriebstankstelle. Für Nachschub sorgt der Volvo N10 mit Tankauflieger.
Jetzt kommt Leben auf den Hof. Der Kontorleiter ist im Volvo PV 544 auf den Hof gefahren. Er hat noch den PKW-Anhänger am Haken. Auf dem Deckel ist ein Gepäckträger aufgebaut, sodass mit dem Hänger kleine ortsnahe Lieferungen transportiert werden könnten.
Um die Beladung der Lieferfahrzeuge kümmert sich der Fahrer auf dem Gabelstapler. Die Karosserie ist auch hier saphirblau, Gabel und Lenkrad in melonengelb. Der Fahrer gehört nicht zum Lieferumfang, ebenso wenig wie der Tankwart, diese dienen der Präsentation. Und schon ist eine kleine Modellszene entstanden.
Mit dem neuen Set wächst das Thema ASG schnell weiter und ist eine gelungene Ergänzung des Modellthemas. Durch das Kontorhaus und Tankstelle kommt Leben und Abwechslung in die Vitrine und bricht die starre Aufreihung der Lastzüge wohltuend auf.