0334.01 – DKW Schnelllaster Kastenwagen
Schon im frühen WIKING-Programm war er als Flachpritschentransporter im Programm vertreten. Unverglast als Pritschenschnelllastwagen (No. T36 / GK 360) spiegelte er zwischen 1953 und 1956 das Straßenbild der Aufbaujahre im kleinen Maßstab wieder. Neben drei verschiedenen Aufbauvarianten des VW T1 und Tempo Matador Pritschentransporter war der DKW 3=6 über Jahre im Fachhandel zu finden. Zuletzt 1960 mit 2 Stapelkästen als Ladung.
Nun, gut 60 Jahre später, ist das Trio aus T1a (Typ 2), Matador und DKW wieder komplett. Die drei Fahrzeuge, künftig alle dazu in mehreren Aufbauvarianten, sind wieder im Programm vertreten.
Das seit Mitte der 50er-Jahre gebaute Vorbild des WIKING-Modells verfügte über einen Dreizylindermotor. Heute im Rahmen der Energieeinsparung wieder angesagt, rumpelte der im Vergleich zum Ladevolumen mit 32 PS schwache Motor wie beim Tempo Matador vorne. Damit gab es hinten, im Gegensatz zum VW T1 mit Heckmotor, reichlich ebene Ladefläche hinter der Hecktür. Trotzdem blieb auch dieser Transporter hinter den VW Erfolgen zurück.
Auch wenn die Front gefälliger war als beim Matador „Knautschgesicht“, so richtig in die Herzen einer großen Fangemeinde konnte sich der DKW mit den großen Leuchten oberhalb des breiten Kühlergrills nicht fahren.
Beim Modell dürfte das anders sein. Der kleine DKW wird eine breitere Fangemeinde erreichen. Das Premierenmodell bei WIKING kommt im zeitgenössischen Pastellgrün vorgefahren. Die Inneneinrichtung ist dabei braun ausgeführt. Die Karosserie ist einteilig angelegt. Mehrfarbige Varianten werden folglich drucktechnisch umgesetzt werden müssen, dafür ist die Karosserie frei von Brüchen.
Auf dem schwarzen Fahrgestell, welches die Achsen mit den vorbildgerecht gestalteten Rädern aufnimmt, ruht der Aufbau. Gehalten wird die Bodenplatte über die vorn und hinten eingesteckten Stoßstangen. Die pastellgrünen Felgen haben Radkappen mit DKW-Schriftzug und sind silbern bedruckt.
Bedruckung zaubert die gestalterischen Details auf die fein geprägte Karosserie. Die Grillspange oberhalb des wagenbreiten Grills ist silbern bedruckt. Dazu erhält der DKW auf der Haube gesilberte DKW-Ringe und den 3=6 Schriftzug sowie seitlich betonte Türgriffe. in silberner Farbe. Die Fensterrahmen und Scheibenwischer vorne sind schwarz bedruckt. Am Heck sind die erhabenen Rücklichter rot bedruckt, während vorne die Scheinwerfer transparent eingesetzt und silbern gerahmt sind. Eine dreiseitig umlaufende silberne Zierleiste und Auto-Union-Ringe am Heck runden den guten Gesamteindruck ab.
Der Programmvorgänger des neuen DKW Lieferwagens hat es sogar unverglast zu einer Neuauflage 2003 gebracht. Als Bestandteil der 100 Jahre Peltzer-Trilogie kam der Schnelllaster als Pritschenwagen aus der alten Form zu neuen Ehren. Restbestände wurden 2010 für die IMA in Köln zusätzlich mit Dom-Silouette und „Jupp Schmitz Köln“ bedruckt und mit der ersten Teilwiederauflage der Landhausmöbel als Messemodell ausgegeben.
Stellt man die beiden Modelle nebeneinander, erkennt man den immensen Fortschritt im Formbau der letzten 60 Jahre. Wer das Praliné-Modell der 80er-Jahre hat, wird sehen wie grob dort die Gravuren und Grillstruktur und dünn die Räder sind.
Die feinen Gravierungen des neuen Modells, detaillierte Felgen und der Maßstabsunterschied fallen nun natürlich umso deutlicher ins Auge. Neben dem Kastenwagen mit und ohne Heckfenster, möglichen Dachaufbauten ist auch eine Busvariante geplant, so dass bei WIKING in den kommenden Jahren eine neue kleine DKW Schnelllaster-Familie entstehen wird.
0397.01 – IHC 1455 XL
Als ich die silbernen Messemuster in Nürnberg sah, wurden Erinnerungen an die Kindheit auf dem Lande wach. Geschichten, die vermutlich viele der Leser dieser Zeilen aus eigener Erfahrung – mit anderen Fahrzeugen – erzählen können. Denn mit den Modellautos verbindet man unweigerlich eigene Eindrücke der Jugend.
In dem Dorf, in dem ich in meiner Kindheit und Jugend wohnte, gab es einen John Deere Händler mit angeschlossenem Werkstattbetrieb. In der Umgebung nur einen Deutz-Fahr Händler und in der Kreisstadt eine Fiat-Agri-Vertretung. Da war die Welt der Landwirtschaft im Ort und der näheren Umgebung eher grün-gelb geprägt. Man fuhr das, was hofnah repariert werden konnte. Denn mit 25 km/h über Land zu tuckern machte keine Freude und kostete zu viel Zeit.
Und doch gab es einige wenige IHC Schlepper im Ort. Ich kann mich an kleine rote International Harvester Schlepper ohne Dach erinnern. Und an einen sehr großen IHC. Der Bauer fuhr ansonsten einen alten John Deere ohne Wetterschutzdach und einen Deutz DX 70. Da musste das WIKING Modell 1987 als Neuheit natürlich unbedingt vom Taschengeld erworben werden.
Zu dieser Zeit war das Vorbild des neuen WIKING-Modells schon abgelöst. Durch die Umfirmierung von IHC zu Case hieß der IHC 1455 XL nun ab 1986 CASE 1455 XL, blieb aber ansonsten bis zum Produktionsende Mitte der 90er-Jahre fast der Alte.
Beide Varianten des 1455 XL kann WIKING durch unterschiedliche Grillformen und Schieber in der Form realisieren. Wie auf der Zeitachse des Vorbildes erscheint zunächst der International. In typisch roter Karosseriefarbe und mit vorbildnahen, hellelfenbeinfarbenen Felgen geht das Debütmodell an den Start. Der Schlepper ist ein richtig großer, und im Vorbild gut motorisierter, Traktor. Dagegen ist sogar der Schlüter 1250 VL klein.
Anbauteile wie Auspuff, Luftfilteraufsatz und die am Spritzling beigelegten Spiegel sind schwarz abgesetzt – wie der Kühlergrill. Dieser fein strukturierte Grill ist inklusive der integtrierten Scheinwerfernachbildungen silbern bedruckt.
Für die richtige Modellwirkung sorgt ansonsten eine weitere Detailbedruckung. Diese beginnt dezent an den Felgen. Hier sind die Radnaben rot abgesetzt. An Kabine und Motorhaube befinden sich weiß-schwarze Dekorstreifen. Dieser wird an der Motorhaube um den Schriftzug „1455 XL International“ in schwarz-weiß ergänzt. Bedruckte Blinker, Positionsleuchten und Rückstrahler runden den kleinen Auftritt des großen Schleppers ab. Und natürlich kann man ihn mit vorhandenen Anhängern oder Aubaugeräten wie Pflug, Eggen oder Ballenpresse aus dem WIKING-Programm kombinieren.
0476.01 – Büssing 4500 Pritschen-Lkw
Nach dem ganz großen Büssing 12000 folgt nun der ganz kleine Frontlenker. Und dabei heißt es Büssing 4500 die Vierte. Denn das Modell aus neuen Formen ist bereits die vierte Ausführung die WIKING in seiner fast 90-jährigen Firmengeschichte in das Programm aufnimmt. Dabei ist der Neue in Formsprache, Anmutung und Maßstab ganz der Alte.
Schon unverglast war der in den 50er-Jahren im Original gebaute Büssing 4500 ab 1955 Teil des WIKING Programms. Es folgte ´59 die verglaste zweite Variante des Modells. Jetzt kamen Koffer-, Pritschen- und Getränkeaufbau ebenso zum Einsatz wie der Tankwagenaufbau, Sprengwagenaufbau oder die Pritsche des Pferdewagens als Milchlieferwagen.
In Farbumkehr in zwei Farbgebungen war das Modell zum Schluss allerdings nur als Pritschenlastwagen zu haben. In den Programmjahren bis 1966 modifizierte Peltzer das Modell immer mal wieder. Mit überarbeiteter, feiner strukturierter Pritsche sollte das – im Vorbild schon nicht mehr gebaute – Modell noch einmal begeistern. Irgendwas schien Peltzer an den Büssing Fahrzeugen wie dem 8000 oder auch an diesem Modell zu faszinieren. Denn 1982 erschien es in der Veteranenreihe noch einmal als Wiederauflage. Ohne Bemalung ganz schlicht gestaltet hatte er es, durch die kurz vor seinem Tod begonnene Formüberarbeitung, noch einmal auf die Modellstraßen geschickt.
Ein Formdefekt der viel genutzten Form verhinderte allerdings weitere Farb- und Einsatzauftritte. So blieb es bei einer Gestaltung in Farbumkehr, die es so auch schon einmal Ende der 60er gegeben hatte. Azurblau und Silbergrau waren Anfang der 80er-Jahre erneut die Wahl.
Nun ist nach fast 40 Jahren erneut die Zeit reif für eine Wiederauflage eines der legendären Büssing-Fahrzeuge. Wobei Wiederauflage suggeriert, dass die Form repariert wurde und das Modell aus der alten Form entsteht. Das ist aber nicht der Fall. Für den vierten Programmstart wurden für Fahrgestell und Fahrerhaus komplett neue Formen erstellt.
Das Modell gleicht dem Vorgänger bei der Formsprache auf den ersten Blick wie ein Ei dem anderen. Erst bei genauem Hinsehen entdeckt man minimale Unterschiede. So ist der vordere Fenstersteg breiter, die seitlichen dicker. Der vorher geprägte Blinker ist nun aufgedruckt. Dier Türen haben angedeutete Scharniere. Für die Bedruckung wurden die Grilllinien der Büssing-Spinne modifiziert und glatter ausgeführt.
Das Fahrgestell trägt das aktuelle Logo, die alte Markierung wurde bei der Kopie gänzlich entfernt. Die Achshalter sind bei der Formkopie ebenso überarbeitet wie die Blattfedernachbildungen an der Hinterachse. Das folgende Foto zeigt die Historie der Fahrgestellentwicklung in den letzten 65 Jahren.
Der Clou wie bei den bisherigen Rekonstruktionen von Fahrgestellen und Fahrerhäusern: die restlichen Bauteile aus dem Formenfundus können weiterverwendet werden. Mit dem neuen Fahrgestell und dem Fahrerhaus lassen sich die Aufbauten kombinieren. Pritschenaufbau wie bei der Erstauflage, Getränke- und Kofferbau sind zum Beispiel möglich. Aber auch wieder als Milchwagen, Sprengwagen oder mit kleinem Tankwagenaufbau. Ein wirtschaftlicher Vorteil den der ebenso beliebte Büssing LU 7 (477) durch die an der Kabine integrierte Pritsche nicht hat. Denn für den 4500 gilt damit: drei neue Bauteile – tausend neue Möglichkeiten für Modellkreationen. Wir werden noch viel sehen vom 4500er Büssing!
Zunächst nimmt das Modell das Thema der hauseigenen Büssing Werbefahrzeuge auf. Auch ein Thema welches es bei den ersten beiden Modelltypen gab. Schon unverglast und später verglast machte das Modell für Büssing als Werbeträger. Wie einst ist der Büssing-Schriftzug auf der Plane erhaben als hellrotoranges Formteil aufgeklebt.
Anders als damals ist die Farbgestaltung. Diese orientiert sich an den Büssing-Farben der 50er-Jahre. Kabine, Pritsche und Plane sind kobaltblau. Fahrgestell und Felgen hellrotorange wie der aufgeklebte Büssing-Schriftzug.
Wie 1982 beim Blick in die Kabine: die Inneneinrichtung. Durch die kleinen Scheiben der Kabine erkennt man die perlgraue Standardeinrichtung mit integriertem Lenkrad. Außen wartet die Kabine mit dem inzwischen üblichen Bedruckungsumfang auf. Die sich fast über die ganze Kabinenbreite erstreckende Büssing-Spinne ist silbern bedruckt. Die Stoßstange ist wie die Türgriffe und die vier Scheinwerfer ebenfalls gesilbert. Die Blinker sind orange abgesetzt und oben auf der Spinne thront das orange und blau bedruckte Büssing Logo. Sogar mit blauem Büssing-Schriftzug. Da hätten auch zwei rote Punkte auf den Rückleuchten gut gepasst.
Dem kleinen Büssing gelingt damit in Summe ein ganz großer Auftritt, denn nicht nur mit den Druckdetails, sondern auch mit den kräftigen Farben von Aufbau und Fahrgestell spielt er sich schnell in den Vordergrund in der Vitrine. Zusammen mit dem 12.000er in den Büssing-Farben aus dem Set 0990.93 entsteht ein eindrucksvolles Duo. Mit dem darin enthaltenen Ballast lässt sich sogar eine Versuchsfahrt nachstellen.
0554.02 MB 3850 (NG) Rungensattelzug „Rheinkraft-Spedition“
Ein mächtiger saphirblauer Youngtimer-Sattelzug steht vor mir und erinnert mich an die Lastzüge meine Jugend. Die kubischen Fahrerhäuser verschwanden nach und nach aus dem Straßenbild, die NG-Fahrerhäuser waren allgegenwärtig. Auf Achse war Manfred Krug mit einer NG-Zugmaschine der der ersten Generation in der gleichnamigen Serie. Mein Landstraßenkapitän. Das hier verwendete Fahrerhaus ist schon die 2. Neue Generation mit Modifikationen an der Kabine. Windleitbleche neben dem Kühlergrill, geschlossene hintere Scheiben, zusätzliche Luftansaugung hinter der Kabine für die Beatmung des Motors. Und trotzdem weckt es in mir bei sofort die Lust Terminfracht in alle Länder der Erde zu transportieren.
Denn die große dreiachsige Zugmaschine ist in der Gestaltung noch auf die wesentlichen Details beschränkt und nutzt das Einheitsfahrgestell der Baureihe. Die robustere Machart lädt sofort zum Bespielen ein. Folgt man der Datenbank-Info, wäre es ein MB NG 2238 S mit 4 statt, wie die WIKING-Bezeichnung 3850 vorgibt, 6 Antriebsachsen. Der sich durch den Typ 3850 ergebene längere Radstand kann m.E. vernachlässigt werden. Denn auch wenn WIKING hier eine leicht unpassende Typenbezeichnung auf der Verpackung wählt, die aber auf dem Modell nicht aufgedruckt ist, ist es eine eindrucksvolle Schwerlastzugmaschine. Mit verkehrsrotem Fahrgestell und gleichfarbigen Felgen sowie Grill kann sie für den Betrachter beides sein. Die hinteren Kotflügel sind saphirblau abgesetzt. Waren die zeitgenössischen Modelle der NG-Reihe bei WIKING eher schlicht gestaltet und nicht bemalt oder drucktechnisch veredelt, holt man dies bei den Youngtimern nun nach. Die Zugmaschine trägt dezentes Makeup. Bemalte Scheinwerfer, orange Blinker sowie weiße Türaufdrucke der Rheinkraft-Spedition aus Duisburg. Dazu ein silberner Stern im Grill und der Rheinkraft-Schriftzug unterhalb der Frontscheibe. Das Dach ist weiß bedruckt abgesetzt. Für die Sicherheit des Schwertransportes sorgen zwei aufgesetzte Gelblichter mit weißem Sockel. Sehr passend auch die Verwendung der detaillierteren Felgen von der Rennzugmaschine der nachfolgenden SK-Generation. Diese Ausstattung gab es in der Form schon mal bei Seifert-Tiefladezug (0504.03) als die Zugmaschine mit Ballastpritsche unterwegs war. In der Farbkombination wirkt der Benz aber deutlich edler.
Wie bei den bisherigen Modellen der NG Baureihe liegen Anbauteile in schwarz und rot in der Verpackung bei. Eine schwarze Sonnenblende und Spiegel, sowie eine rote Stoßstangenerweiterung können angebaut werden. Die Zweifarbigkeit der Anbauteile erforderte eine doppelte Abspritzung des Formteils, was aber dazu führt, dass die Bauteile bereits vom Spritzling getrennt sind.
Neu hingegen ist der Flachpritschenauflieger mit Rungen. Der Pritschenaufbau hatte seine Premiere im Oktober am Rosenkranz-Sattelzug mit MAN Zugmaschine. Nun wird er um die neuen Rungen ergänzt. Diese sind auf der Pritsche aufgesteckt. In der Form sind entsprechende Schieber für die Bohrungen. Wenn man es weiß erahnt man die Punkte beim Rosenkranz-Sattelzug. So ist sicher gestellt, dass die Rungen sauber und gerade platziert sind.
Zur Ladungssicherung dienen Ketten. Die Ketten aus schwarzem Kunststoff stammen vom großen Scheuerle Tiefladeanhänger (0851) und passen auch an den Rungen des Flachpritschenaufliegers. Die Flachpritsche verfügt über einen integrierten Unterfahrschutz am Heck. Seitlich gab es diesen in den Jahren des Vorbildes noch nicht, daher ist zeitgenössisch richtig keiner zwischen Stützen und 2-achsigem Fahrgestell verbaut. Das Fahrgestell ist wie bei der ersten Variante untergeklebt, die Stützrollen gesteckt. Die Rückleuchten des Aufliegers sind verkehrsrot bemalt.
Was dem gut gemachten Schwertransport nun noch fehlt ist passende Ladung. Mit Schienen oder Stahlprofilen aller Art kann man dem Sattelzug hier helfen die leere Pritsche artgerecht zu füllen.