0682.07 – Volvo N10 Betonmischer
Mit dem Baufahrzeugfahrgestell für die Volvo N10 Kabinen schließt WIKING die nächste Lücke im Formenportfolio. Was bisher nur gekonnten Umbauern mit Sattelzugmaschinen gelang, wird nun in bekannter Qualität und Formsprache der breiten Sammlerschaft zugänglich gemacht. Ab jetzt gehören Baufahrzeuge mit Volvo Kurzhauber-Kabine zum Programminhalt.
Der Volvo N10 war einst eine graue Maus im WIKING-Programm der 70er-Jahre. Unbemalt und unbedruckt war er in nur zwei Varianten als Pritschen- und Sattelzuglastwagen vertreten. Grau und Grün waren die Farben jener Zeit, eher ungewöhnlich für die farbigen Siebziger. In den 80ern folgten die farblich auffallenderen Abschleppwagenversion in gelb und rot. Auch hier ohne Silberungen und Zierrat.
Erst bei den Neuauflagen der letzten 10 Jahre wurde es abwechslungsreicher und detailreicher. Die Silberungen und Detailbedruckungen am Fahrerhaus zeigten auf, was alles in dieser feinen LKW Miniatur steckt. Das machte Lust auf mehr. Doch für die Kurzhauberkabine standen nur ein zweiachsiges Pritschenfahrgestell und das dreiachsige Sattelzugfahrgestell mit integrierter Stoßstange zur Verfügung. Um das Nordlicht also auch in anderen Bereichen, wie z.B. dem Baubereich, einsetzen zu können, brauchte es ein neues Fahrgestell.
Die Premierenkombination steht nun bereits vor vielen Sammlern, Volvo N10 mit bekanntem, und inzwischen fast 50 Jahre altem, Betonmischeraufbau. Der ist bereits seit den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts auf MAN-, Magirus- und Mercedes-Fahrgestellen im Einsatz gewesen.
Die Farbgebung der Aufbauten orientiert sich zunächst nicht an bekannten Farbschemen bisheriger Baufahrzeugreihen. Wasserblaue Varianten oder auch den Bölling-Farben sind natürlich möglich. Frisches Maisgelb kombiniert WIKING mit hellblauen Drucken. Auf der Mischtrommel kommt die Streifenbedruckung zum Einsatz. Das Fahrgestell in kupferbrauner Farbgebung, die Felgen in gleicher Farbe eingesetzt. Dieser Farbton ist deutlich heller und blasser als das zeitgenössische Braunrot.
Die maisgelbe Kabine trägt den vollen, in den vergangenen Jahren erarbeiteten Bedruckungsumfang. Silberne Scheinwerfer mit kupferbrauner Rahmung, daneben verkehrsorange bemalte Blinker. Das Volvo-Logo und die Typenkennzahl ’10’ im Grill sind silbern hervorgehoben. Die Lüftungsschlitze an der Haube sind ebenso geschwärzt wie Zierlinien und Griffe an der Kabine. Vorne auf der Haube ist über dem Grill der Schriftzug ‘VOLVO’ schwarz aufgedruckt.
Neben den Abschleppwagen aus den 80ern gestellt, zeigt sich wieder einmal die Wirkung der Detailbedruckung überdeutlich. Die Kabine wirkt nicht nur vorbildgerechter, sie hat auch mehr Tiefenwirkung. Das neue Fahrgestell ist 7 mm länger als das der Sattelzugmaschine. Das schafft bei weiteren Modellauftritten genügend Platz für die beiden Muldenkipper-, die Pritschenkipperaufbauten oder andere Aufbauten auf der ebenen Chassisfläche.
Ein Blick unter das Fahrgestell zeigt eine etwas detaillierte Ausführung der Achshalterungen, Andeutung der Kardanwellen und Ausgestaltung der Anbauteile als früher, wobei WIKING hier in Gänze der bekannten Formsprache doch treu bleibt.
In Summe ist das Fahrgestell also eine perfekte Ergänzung für die Ausgestaltung der Baufahrzeugflotten, mit dem nun weitere Vorbildfahrzeuge der 1970er- und 1980er-Jahre nachempfunden werden können.
0626.48 – Rosenbauer FLF Panther 6×6 Flughafen – Feuerwehr „Dortmund”
Einsätze auf dem Flugfeld wünscht sich keiner, aber im Ernstfall kommt es auf Geschwindigkeit und Wassermasse an. Beides bringt der Rosenbauer Panther der jüngsten Generation mit. Speziell für diesen Einsatzzweck wurden schon die Vorgängergenerationen entwickelt. Mit dem aktuellen Modell wurden die Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten weiter verbessert.
Die aktuelle Baureihe der Rosenbauer Löschfahrzeuge ist in zwei Maßstäben seit 2016 im WIKING Programm vertreten. Neben dem 1:43 Großmodell auch für den H0-Masstab in 1:87. Der Vorgänger wurde ab 2006 parallel zum Vorbild umgesetzt, den es von 2010 bis 2015 unter der Artikelnummer 0626.04 ebenso im Farbkleid des Dortmunder Flughafens gab.
Nun folgt gut vier Jahre nach Inbetriebnahme des Vorbildfahrzeuges das umfangreich bedruckte Modell. WIKING nennt in der Pressemitteilung die beeindruckenden Eckdaten des Panther: „ …Euro-6-Motor mit 750 PS und beschleunigt in nur 29 Sekunden von 0 auf 80 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 120 km/h. 12.500 Liter Wasser, 1.500 Liter Schaum, 250 Kilogramm Pulver und 120 Kilogramm Kohlenstoffdioxid (CO2) finden in dem roten Riesen Platz. Leistungsstarke Pumpen im Fahrzeug sorgen dafür, dass bis zu 6.000 Liter Löschmittel pro Minute durch den Dachmonitor ausgebracht werden. Seine Wurfweite liegt bei ca. 100 Metern.“ Das sind technische Daten, die sich am Modell nicht nachbilden und erfahren lassen. Den Sammler beeindrucken die Modelldetails und die Größe des Löschfahrzeuges viel mehr. Vergleicht man den Panther dem Flugfeldlöschfahrzeug auf Basis des MB LF 1113 aus dem Jahr 1969, werden dem Betrachter die Dimensionen des modernen Modells klarer.
War die Löschkanone einst noch von Hand zu bedienen, können der frontseitige und der auf dem Dach eingesetzte Monitor aus der Kabine ferngesteuert werden. Beide sind am Modell beweglich ausgeführt, können gedreht und auf dem Dach mit vorsichtiger Hand auch vertikal in der Position verändert werden. Die silberne Lanze kann so zielgenau auf das Modellgeschehen ausgerichtet werden.
Ansonsten überzeugt das rot lackierte Modell mit diversen Druck und ein- sowie schwarzgrau angesetzten Bauteilen. Vorne fallen die silbern glänzenden Scheinwerfer auf, die in die Frontschürze eingesetzt sind. Das Fahrzeug trägt vierseitig für die schnelle Erkennung die Ziffer 6, teils wie auf den seitlichen anthrazitgrauen Rollläden in übergroßer Schriftart. Dazu kommen Schriftzüge des Airport Dortmund und die Zahl 21. Dieser steht neben einem Logo im Flaggendesign mit dem europäischen Sternekreis.
Das silberne Dach ist gegenüber der übrigen Erscheinung des Modells recht unspektakulär. Die Tankdeckel für Löschwasser und Schaum sind blau und gelb bemalt. Oberhalb der überwiegend transparenten Kabine befindet sich wie beschrieben die Löschkanone, flankiert von zwei blautransparenten Warnleuchten.
Mit dem zweiten Panther von WIKING ist der Modellflughafen nun schon fast auf Fahrzeugstärke des Vorbildes, dort auf der Startbahn Ruhrgebiet sind drei Panther im Einsatz. Damit lässt sich also schon was darstellen, und das Modell stellt ja auch schon einiges dar.
0390.11 – Magirus Saturn Langholztransporter
Den legendären Eckhauber zieht es in den Wald, auf Stollenrädern zum Holztransport. Möglich macht dies das Sattelzugfahrgestell, auf dem die Eckhauber-Kabinen aus den alten Formen seit 2019 zum Einsatz kommen können. Wie seine Modellvorfahren unter der Programmnummer 390, nimmt der Magirus die vordere Transportgabel mit der Sattelplatte auf, am Zughaken ist der Nachläufer eingehängt.
Auf den kieselgrauen Rungengabeln liegen 8 Rundstämme. Beim ersten Betrachten wirken diese wie Echtholzstäbe. Doch nein, diese sind wie vor aus Kunststoff. Nur nicht einfarbig, sondern beige-braun meliert. Das farbig gemischte Granulat ermöglicht acht einzigartige Stämme – keiner wie der andere.
Ein schönes, feines Detail. Die Beimischung des braunen Kunststoffes ist gut gewählt, es ergibt sich eine echt anmutende Optik der Stämme, auch wenn diese ein wenig glänzender sind als Echtholzstäbe.
Glänzend ist auch die Zugmaschine. Die kieselgraue Kabine baut auf einem feuerroten Fahrgestell auf. Der Gill des Eckhaubers ist feuerrot bedruckt und silbern gerahmt. Das Magirus-Logo ist silbern bedruckt. Unterhalb ist der Magirus-Deutz-Schriftzug silbern aufgedruckt bedruckt.
Abgerundet wird die Detailbedruckung durch die schwarz hervorgehobenen Türgriffe, Fensterrahmungen und die Schnallengravuren an der Motorhaubenverschlüsse. So kennt es der Sammler von den letzten Neuauflagen, und damit passt das Modell zum Beispiel perfekt in die Reihe der Modelle aus der Meilensteine-Edition (0990.86).
Und farblich passt der neue Holztransporter zum Hochbord-Kipper aus dem Set. Beide kieselgrau mit rotem Fahrgestell und gleichem Druck- und Bemalungsumfang.
0424.06 – MB (NG) Flachpritschenkipper
Ockergelb. Eine Farbe die nicht überall Begeisterung erzeugen dürfte. Am PKW, der Hauswand oder im Wohnzimmer sicher eher unerwünscht, passt es zum lehmigen Geschäft der Bauunternehmen schon eher.
Inspiriert durch die Fahrzeuge der Fa. Depenbrock legte WIKING in den 1990er-Jahren seine Baufahrzeuge in dieser Farbe auf. Kombiniert mit stahlblauen Fahrgestellen und Felgen. Dieser Fuhrpark besaß am Ende einige Baufahrzeugvarianten inklusive Liebherr Radlader und O&K Bagger. Der Bauwagen blieb der Serie ebenso vorenthalten wie der Autoschütter. Die arbeiteten lieber im Anschluss in hellgrüner Farbgebung für WIMO Bau.
Nun kommt mit dem ab 1973 gebauten MB NG Flachpritschenkipper die Farbe ockergelb wieder ins Spiel. Doch als direkte Fortsetzung oder Ergänzung eignet sich das Fahrzeug nicht. Denn es weicht nicht nur bei Fahrgestellfarbe, Kotflügel und Bedruckungsumfang von einstiger Ausführung ab. Denn auch die Farbe der Aufbauten ist deutlich heller als einst. Man muss den Mercedes-Benz also als Einzelmodell und nicht als Fuhrparkergänzung betrachten, wobei er neben dem Depenbrock Bagger eine gute und passende Figur abgibt.
Denn in den Grundzügen passt das Modell zum Bagger. Fahrerhaus und Pritsche in currygelb, die Inneneinrichtung olivgrün abgesetzt. Anders als in den 1990ern ist das Fahrerhausunterteil nun schwarz wie der Kühlergrill mit aufgedrucktem Stern. Die silbern per Hand colorierten Scheinwerfer darunter fallen sofort ins Auge.
Darüber hinaus hat die Kabine einige schwarze Detailbedruckungen erhalten. Fensterrahmen, Türgriffe und Scheibenwischer wurde hervorgehoben. Am Heck des oxidroten Fahrgestells sind die Rückleuchten verkehrsrot bemalt.
Aber nicht nur durch die Bemalung, Bedruckung und die andere Fahrgestellfarbe setzt sich das Modell vom Vorgänger mit Hochbordpritsche ab. Erstmals kommt beim Mercedes-Benz Baufahrzeugfahrgestell mit NG-Fahrerhaus die flache Kipppritsche zum Einsatz. Die war zuvor überwiegend nur bei den alten und neu aufgelegten Magirus Saturn Kippern der 60er-Jahre im WIKING Programm anzutreffen.
Erst im Oktober 2020 kam sie beim Magirus Frontlenker (0424.05) das letzte Mal bei einem „jüngeren“ Baufahrzeug zum Einsatz. Davor wurde 2015 der Henschel HS 14/16 damit bestückt (0424.03). Auf dem MB-Fahrgestell gesellt sich nun ein Baustellenkipper im zeitgenössischen Farbton zu den Baufahrzeugen der späten 1970er-Jahre. Den man aber auch getrost mit einem Bagger der späten 80er mit Schüttgütern beladen kann, denn so ein MB NG hatte Dauerläuferqualitäten. Nicht nur bei WIKING.
0658.07 – Mini-Bagger
Der Mini-Bagger kam 2001 nach Vorbild des Schaeff HR 18 ins WIKING-Programm. Schaeff, später im Terex-Konzern aufgegangen, baute den Minibagger mit Raupenfahrwerk. So kam der Bagger auch ins Modellprogramm.
Dabei stattete WIKING ddiesen kleinen filigranen Bagger bereits vor 20 Jahren mit allen Baggerfunktionen des Vorbildes aus. Die Raupen bewegen sich, die Kabine lässt sich um 360 Grad auf dem Fahrgestell drehen. Der Baggerarm lässt sich heben, kippen, zur Seite drehen und die Baggerschaufel ist kippbar. Einige Versionen erhielten als Zubehör einen ansteckbaren Meißel. Der liegt dem Mobilbagger nun nicht bei.
Diesem Bewegungstalent pflanzt WIKING nun das Fahrgestell des Fuchs Baggers unter die Kabine. Die schmale Bauart mit Raupenfahrwerk geht dadurch natürlich verloren. Der Mini- wird zum Midi-Bagger. Aber auch schneller und beweglicher, laut Heckbeschilderung kann der Bagger 20 km/h zurücklegen. Rotweiße Warnbaken sichern seinen Weg und Arbeitsbereich.
Damit rollt er auf 8 Reifen und hat eine breitere Standfläche für Aushubarbeiten. Diese neue Kombination ist pfiffig, aber hat kein direktes Vorbild bei Terex. Daher fehlen Typen und Markenbezeichnung blauen und perlweißen Aufbau. Es gibt am Markt ähnliche Konzepte am Baumaschinenmarkt, an dem sich m.E. WIKING orientiert hat.
Mit dem Bagger lassen sich Rohrgrabenerstellung, kleine Tiefbauarbeiten oder Gartenbauarbeiten abwechslungsreich darstellen. Der Minibagger erfreute sich schon mit Raupenfahrwerk großer Nachfrage in immer neuen Farben und Aufgabenbereiche. Und das neue Fahrwerk dürfte dem Modellbaumarkt neue Ideen zur Gestaltung geben und die Sammler reizen.