0215.01 – Saab 900 Turbo
So knallig kam der Saab bei WIKING noch nicht daher, so umfangreich bedruckt auch nicht. Der (inzwischen) alte Schwede steht die Frischzellenkur richtig gut. Es zeigt wieder mal, wie viel Details trotz Reduzierung auf das Wesenliche in den WIKING Modellen der 70er- und 80er-Jahre stecken.
Der Saab ist ein Einzelkämpfer seiner Sippe bei WIKING. Kein anderer Saab schaffte es je zu Modellehren in Lüdenscheid. Die fünftürige Sportlimousine war zu seiner Bauzeit schon etwas für Menschen mit außergewöhlichem Fahrzeuggeschmack, für Individualisten. Kein Design von der Stange, eine Form wie keine andere. Mit diesem Wagen hob man sich aus der automobilen Masse ab. Auch preislich, denn der Saab 900 Turbo war kein günstiger Alltagswagen.
Fahrzeuge aus dem Hause Saab sind inzwischen Geschichte, der 900 ein Youngtimer dem in Deutschland das H-Kennzeichen im gepflegten Zustand zusteht. Das WIKING Modell ist natürlich gepflegt – modellgepflegt. Und das umfangreich. Der Gelbton der Karosserie würde ich eher einem Saab 900 Cabrio oder der dreitürigen Variante zuschreiben, aber auch der Limousine steht die Farbe im restaurierten Zustand gut. Auffallend gut stehen dem Modell auch die unbedruckten Fuchs-Felgen, diese unterstreichen den sportlichen Charakter des Modells.
Vorne fallen die gesilberten Scheinwerfer und orange bemalten Blinker auf. Eine Detailbedruckung die bei den beiden Wiederauflagen als Polizei-Fahrzeug Premiere hatte. Neu sind die schwarz gerahmte Frontscheibe und die schwarz ausgeführten turbo-Schriftzüge. Seitliche Zierlinen stellen die Gummistoßleisten dar.
Hinten findet der Betrachter den SAAB-Schiftzug und die Modellbezeichnung 900 turbo. Die Fensterrahmen sind seitlich und am Heck schwarz gefasst. Den Bedruckungsvorgang hat WIKING dazu genutzt auch Lüftergitter und Türgriffe schwarz zu akzentuieren. Im üblichen Betrachtungsabstand entsteht so aus dem fast 40 Jahre alten Modell ein gut gemachtes Modellauto.
Im Vergleich mit dem aquamarinblaumetallic farbenen Serienmodell von 1992 wird deutlich, was die Bedruckung ausmacht. In der Runde seiner Vorgänger wirkt der neue Saab wie ein Paradiesvogel. Waren die Farben doch eher gedeckter Art, die einst gewählt wurden.
Für die Wiederaufnahme in das Serienprogramm wurde die Bodengruppe geändert. Der Schriftzug “WIKING / Berlin-W” ist überprägt, die Form an der Stelle vertieft und das neue WIKING-Logo eingeprägt worden. Die letzten Polizei Sondermodelle 2016 und 2018 nach schwedischen Vorbildern waren noch mit der alten Bodengruppe ausgeliefert worden.
Die zivilen Varianten wurden ab 1984 ausgeliefert. Der elfenbeinfarbenen und kieferngrünen Variante folgte die braunrote. Ab 1990 wurde der Saab weiß ausgeliefert. Zunächst noch mit Riffelkappenrädern, dann mit BBS-Alufelge und Breitreifen. Der letzten Version, zwischen 1992 und 1995 angeboten, folgte 2003 eine rote Neuauflage für den PMS. Als Pannenfahrzeug auf einem ADAC-Abschleppgespann. Da macht er jetzt eine bessere Figur als sportlicher Youngtimer auf eigener Achse.
0424.99 – Magirus Kipper
Mit dem kleinen Magirus Mercur Kipper zieht eine der ersten Formneuheiten der im Januar vorgestellten Modelle noch vor dem 2. Halbjahr ins Serienprogramm ein. Mit dem neuen Fahrgestell und dem Kipperaufbau kann WIKING zwei unterschiedliche Kipper-Generationen mit Magirus-Fahrerhäusern realisieren. Die Kabinen kamen bislang bei Feuerwehr-, Pritschen- und Koffer-LKW und einem längeren Fahrgestell zum Einsatz.
Mit dem neuen Kipperfahrgestell erweitert WIKING den Formbaukasten für die beiden Fahrerhäuser, und setzt dem robusten Baustellenfahrzeug einen modellbauerischen Meilenstein. Die unterschiedlichen Kotflügel und Haubenformen finden Platz auf dem Allradchassis. Starten darf die Mercur-Generation in brilliantblau auf schwarzem Fahrgestell.
Eines vorweg, dem Modell liegen Spiegel und Peilstangen zur individuellen Ausgestaltung am Spritzling bei. Diese können eingesteckt (Pielstangen) und angeklebt werden (Spiegel). Die Scheinwerfer sind bereits eingesetzt und silbern bedruckt. Am Heck sind die Rückleuchten rot bemalt. Ein kleiner Zughaken ermöglicht z.B. das Anhängen eines Bauwagens, oder man kann über die Zugstange den Fuchs-Bagger an den Haken nehmen.
Für die Baustellenszenen ist der Kipper eine schöne Ergänzung. Die Pritsche kann – anders als beim Vorbild – nicht dreiseitig, sondern nur einseitig nach hinten gekippt und aufgestellt werden. Die Heckklappe ist beweglich eingesetzt, so dass Entladeszenen nachgestellt werden können.
Das Fahrgestell ist fein detailiert, wie wir es vom langen Radständen bekannt ist. Der Auspuff ragt frei vor der Hinterachse heraus, der Anstriebsstrang ist stilisiert herausgearbeitet. Die Pritschenbasis mit Kippvorrichtung ist auf dem Chassis aufgesteckt. Andere Aufbauten auf dem kurzen Fahrgestell theoretisch denkbar. Für Modellbauer sicher eine interessante Basis für Umbauten.
Die Kabine bekommt ein freistehendes Lenkrad innen und eine silberne Typenbezeichnung außen. Türgriffe und Zielinien an Kabine und Stoßstange sind silben bedruckt. Die Haubenverriegelungen sind schwarz abgesetzt.
Der Grill ist schwarz eingesetzt, das Logo darauf silbern bedruckt. Unter dem Grill ist silbern der DEUTZ-Schriftzug auf die Karosserie gedruckt. So kann es zum Kipper-Treffen in die Vitrine, oder zum zeitgenössischen Baustelleneinsatz im Diorama gehen.
0634.09 – Volvo N10 Abschleppwagen
So richtig zu Ehren und Geltung kam der Volvo N10 bei WIKING erst als Youngtimer. Zur Vorbildbauzeit war er eher eine Randerscheinung. Ende der 1970er nur als patinagrüner Pritschensattelzug ohne Plane und als graublauer Planenlastzug ohne Werbung im Programm. Alles eher farblos.
1985 dann das Comeback als gelber Abschleppwagen. In die Ballastpritsche wurde eine silberne Abschleppvorrichtung konstruiert. Das Kabinendach bekam einen integrierten Sockel für das orange Rundumlicht. Wie vor sparte man an der Bemalung und Bedruckung. Der silbern eingesetzte Grill musste reichen, keine Silberung der Scheinwerfer. Das war auch beim Farbwechsel auf Rot so, der 1988 erfolgte. So ging der Volvo dann 1991 in den Ruhestand.
Mit den Wiederauflagen der vergangenen Jahre wurde aus der grauen Maus ein schicker Youngtimer. Ein wenig Farbe, ein bisschen Silberung, und schon steht ein anderes Modell vor dem Betrachter. Der Bedruckungsumfang ist beim schwarzen Abschleppwagen jetzt nicht üppig, reicht aber für eine andere Wahrnehmung des Modells. Silberne Scheinwerfer, bedruckte Blinker und ein paar gut gesetzte Silberungen an Grill und Kabine machen aus dem Nordlicht ein “Black Beauty der Landstraße”.
Am Heck sind die Rückleuchten rot bemalt. Ansonsten dominiert Schwarz. Fahrgestell, Kabine, Ballastpritsche und neue Trillexfelgen sind so gespritzt. Die Abschleppaufbau mit Arbeitsscheinwerfer und die Sattelpfanne sind silbern eingesetzt.
Das Kabinendach hat keinen intergrierten Sockel mehr. Damit unsterscheidet es sich nicht nur von den beiden Vorgängermodellen sondern auch vom schwarzen Erprobungsmodell der 1980er-Jahre, welches im WIKING-Magazin 2020 zu sehen war.
Mit dem Volvo N10 Abschleppwagen wächst der Fuhrpark der Abschleppfahrzeuge mit Vorbildern aus den 70er- und 80er-Jahren, und ergänzt ein beliebtes Sammlerthema. Parallel zum jüngsten Sondermodell (MAN von Der kleine WIKING-Laden, o.r. im Foto / 8634.01) bietet WIKING nun die Neuauflage des Haubenlastwagens an. Der darf auch gerne noch im Firmenkleid als VOLVO Service erscheinen, wie es dem DAF 3300 (0634.04) für seine Marke 2018 vergönnt war.
0300.03 – VW T1 Kasten “100 Jahre Sieper”
Vier Modelle hat WIKING für das Jubiläumsjahr 100 Jahre Sieper angekündigt. Nach dem Käfer Cabrio folgt im Juni das zweite Sondermodell. Dem VW T1 Kastenwagen werden dann noch der VW 1200 Brezelfenster-Käfer und der VW T2 Bus folgen.
Wie der Käfer ist der Bulli zum Teil im kräftigen Reinorange gehalten. Das orange Karosserieunterteil baut auf einem perlweißen Fahrgestell auf. Karosserieoberteil und Felgen sind ebenfalls perlweiß. Die Buckelkappen sind orange bedruckt.
Wie der Käfer ist das Modell eher zurückhaltend bedruckt. Die Türgriffe sind silbern bedruckt. Scheinwerfer vorne sind per Hand gesilbert, die Blinker orange und die Rückleuchten sind rot bemalt. Vorne fällt das orange bedruckte VW-Logo ins Auge.
Die Verglasung ist dunkeltopas getönt. Ansonsten ein neutraler Lieferwagen aus der alten Form. Diese, einst mit Dachstreben als Montagehilfe für die Dachaufbauten versehen, kommt erst zum zweiten Mal nach dem Formumbau in der Serie zum Einsatz. Die Dachstreben wurden zurückgebaut, die Form im Dachbereich überarbeitet. Als erstes Modell erschien der Bulli so mit Jacobs-Werbung (0300.02). Bei dieser Auslieferung bringen ansonsten der T1 (Typ 2) mit Afri Cola, der UPS T2 und der eisblaue Doppelkabine Frabe ins Bulli-Spiel.
Alle Neuheiten finden Sie in der → Meldung zu den Juni-Neuheiten, weitere Beschreibungen zu den restlichen Modellen u.a. in der Caramini 7/2021. Das Sonderset 0990.98 wird in gesonderter Vorstellung im Bereich Hebebühne beschrieben.