0227.07 – MB E-Klasse S213 AMG
Das Modell ist schon in der Verpackung eine Erscheinung. Dieser entnommen entfaltet die sportliche Kombi-Limousine Ihre ganze Ausstrahlung. Komplett schwarz. Hochglänzend durch den Klarlack und die von den bisherigen T-Modellen bekannten aufgeprägten chromglänzenden Heißfolien. Letztere treten durch das dominierende Schwarz besonders gut in Erscheinung. Ein echter Hingucker.
Damit der S213 zum AMG wird, hat WIKING einige charakteristische Bauteile geändert. Der Lufteinlass unterhalb des Kühlergrills ist ein neues Formteil, welches das Standardbauteil der Ausstattungslinien Avantgarde und Exklusive ersetzt.
Dafür wurde die Bodengruppe als neues Bauteil benötigt. Der sportliche Kühlergrill ohne Stern hat eine verchromte Spange weniger.
Der Frontvergleich macht die Detailunterschiede deutlich. Er zeigt wie modular WIKING die Form mittels Schiebern angelegt hat, und mit wechselnden Bauteilen die verschiedenen Ausstattungslinien nachbilden kann.
Nicht im Foto ist dabei die Dachvariante mit Glasdach, die bei allen drei Grillvarianten ebenso möglich ist. Der nun fertige Baukasten gibt WIKING die Möglichkeit zahlreiche Varianten entsprechend der Vorbildvielfältigkeit umsetzen zu können.
Das I-Tüpfelchen bei der Gestaltung der neuen AMG-Variante sind die neuen – in diesem Fall schwarzen – Felgen mit aufgezogenen Gummipneus. Was das Handmuster auf der Spielwarenmesse nur erahnen ließ, ist ein Hingucker. Die fein detaillierten und durchbrochenen Felgen sind außen auf einen minimalen Felgenkern für die Stahlachse reduziert.
Durch die von außen sichtbare Bremsscheibennachbindung bekommt das filigrane Bauteil Stabilität. Auf diese feine Felge ist ein sehr dünner Gummireifen aufgezogen, der die Niederquerschnittreifen vorbildgerecht nachbildet.
Die anderen Details stehen dem in nichts nach, sind aber auch von der Serienverwandtschaft bekannt. So sind die lackierten Spiegel auch wieder mit Folie beprägt. Schwarz und silbern gefasste Fenster, auf- und bedruckte Leuchten und Innenspiegel.
Am Heck sind die nun doppelten Auspuffrohre rechts und links in dieser Form hervorgehoben. Oberhab der silbernen Zierlinie, die die Rückleuchten oberhalb der Kennzeichennische verbindet, weist der AMG-Schriftzug auf die kraftvolle T-Modell-Variante hin.
Aber auch der Blick in das Innere lohnt. Die Einrichtung ist zweifarbig angelegt. Die espressobraunen Sitze sind in eine blassbraune Inneneinrichtung eingesetzt, was in Summe eine Lederausstattung nachbildet.
Auch, wenn da nichts unter der Haube ist, und das Modell nur per Finger bewegt werden kann, erweckt es doch den Eindruck viel stärker zu sein als seine Modellbrüder. Der kraftprotzende Vorbildauftritt wird genauso im Modell wirksam wiedergegeben. Und damit erkämpft sich das Modell sicher auch in vielen Vitrinen einen Standplatz ganz vorne nah am Betrachter. Denn es will gesehen werden – und kann sich sehr gut sehen lassen.
0810.10 – VW Käfer 1200 „Deutsche Bundespost“
Als das Briefgeschäft noch dominierte, war der Käfer als Standardfahrzeug der Deutschen Post im ländlichen Raum im Einsatz. Aber neben Motorrädern auch für die Überbringung von Telegrammen im Stadt- und Landeinsatz.
Mitte der 1970er-Jahre wurde der Käfer nach und nach durch den VW Golf I ersetzt. Doch war er noch einige Zeit im Dienst anzutreffen. So erinnere ich mich, dass der Landbriefträger Anfang der 1980er-Jahre mit einem VW Käfer bei uns zu Hause die Post brachte. Das war allerdings schon da die Ausnahme, nur wenn der VW Golf I in der Werkstatt zur Inspektion war. Der Käfer und später ältere VW T2 Kastenwagen dienten dem örtlichen Postamt wohl als Springer- und Reservefahrzeuge. Da war es klar, dass der Post-Käfer von WIKING bei mir als sechs bis achtjähriger auf der Modelleisenbahn stand.
Der Post-Käfer gehörte schon früh zum WIKING-Programm. Und das von 1960 bis 2007 fast 50 Jahre lang. Von 1960 bis 1967 in unverglaster Form mit Dachwerkzeugkiste. In dieser Zeit rollt schon der verglaste Nachfolger vom Band. WIKING stellt den 1200er aber erst 1968 in den Postdienst. Nach Formenumbau gibt es ab 1969 den 1300er Postkäfer im Programm, dann durch die neuen Typen stilisiert ab 1973 den 1302 und ab 1975 den 1303 bis in das Jahr 1988 durchgängig. 1987 tritt der im Vorjahr neu in das Programm aufgenommene VW 1200 Brezelfenster-Käfer das Erbe des VW 1303 an. Er bildet bis 2007 im Programm die frühen Jahre der Postkäfer-Ära nach.
Seitdem ist es ruhig geworden um die Postkäfer. 2008 (1303 in Restaurationsoptik ohne Posthorn und 2009 Brezelkäfer) gab es die letzten Sondermodelle des PMS-Post Museums Shop. Nach 12 Jahren Pause schließt der von 1960 bis 1967 im Vorbild gebaute VW 1200 diese Lücke im Programm wieder. Dabei tritt der seit 1995 von WIKING gebaute Käfer bereits zum zweiten Mal in den Postdienst. Das erste Mal durfte er in limitierter Auflage als PTT Postkäfer exklusiv für den Schweizer Markt antreten. Nun folgt der bundesdeutsche Auftritt.
Und der Auftritt steht ihm richtig gut. Für mich der bislang dem Vorbild am nächsten kommende Postkäfer, den WIKING je gebaut hat. Die gelbe Karosserie wird mit schwarzen Stoßstangen und Drucken gestaltet. Neben den schwarzen Zierlinien und Türgriffen wird die Seitenansicht durch das Posthorn und den Namen der Bundesbehörde Deutsche Bundespost bestimmt.
Innen gibt es eine schwarze Einrichtung. Im Originalfahrzeug gab es nur den Fahrersitz. Im Bereich Beifahrersitz war der Platz für die Holzkiste, in die Taschen mit der vorsortierten Briefpost gelegt wurden. Im Bereich der Rückbank der Platz für die Pakete von Quelle, Otto, Wenz und Co., die der Landbriefträger auch auslieferte. Das lässt sich natürlich nicht nachbilden. Sehr wohl die Außendarstellung. So die gelb bedruckten Buckelkappen auf den schwarzen Felgen, die rot bemalten Rückleuchten und die eingesetzten Scheinwerfer.
So hebt sich der neue alte Postkäfer aus der Gruppe seiner Vorgänger optisch heraus. Bei der Modellrecherche und dem Blick in meine Postkäfer-Sammlung für die Fotoauswahl fiel auf, dass es den 1303 aus der neuen Form auch noch nie mit Posthorn gab. Weder mit klassischem noch mit stilisiertem Horn. Jetzt, da die Postkäfer wieder einen Platz im Sortiment haben, und die Umsetzung des 1200er so gelungen ist, wäre das eine schöne Fortsetzung dieses Modellthemas in der Serie. Auf das die gelbe Käferbande wieder wächst.
0071.48 – Opel Rekord ’60 Caravan „Fernmeldedienst“
Waren die Postfahrzeuge der 1960er-Jahre lange Zeit nur beim PMS als Sondermodelle zu finden, erobern die Modelle nach historischen Vorbildern in letzter Zeit das Serienprogramm. Und dabei stellt man fest, es gibt immer noch Vorbilder, die im Rahmen der historischen Editionen beim PMS noch nicht umgesetzt wurden.
Und weil das Modell in dieser Gestaltung auch noch nicht im Serienprogramm gab, wird der zeltgraue Opel als Neuheit geführt. Erstmals trägt der Kombi – bei Opel CarAvan genannt – die Funkantenne auf dem Dachbereich. In diesem Fall ist er eher Van als Car, denn die Scheiben hinter dem Fahrerbereich sind verschlossen als Kastenwagen dargestellt. Drucktechnisch wurde die topas getönte Verglasung seitlich und hinten zeltgrau geschlossen. Damit ist Platz für technische Geräte im erweiterten Kofferraum.
Für wen das Fahrzeug im technischen Einsatz ist, verraten die schwarzen Drucke auf den Türen. Das alte Posthorn und der Schriftzug „Deutsche Bundespost Fernmeldedienst“ zeigen den hoheitlichen Dienst an.
Viel Silberzierrat gibt es entsprechend den Vorbildfahrzeugen nicht. Behördenfahrzeuge wurden – und werden zum Teil heute noch – mit einer abgespeckten Serienausstattung beschafft, um Haushaltsmittel sparsam und wirtschaftlich zu verwenden. Der Grill ist wie der Opel-Schriftzug auf der Motorhaube silbern angelegt. Am Heck ist silbern der Hinweis auf die 1700er-Maschine aufgedruckt und die Zierspange des Kofferraumgriffes silbern hervorgehoben.
Die Scheinwerfer bekommen selbstverständlich eine silberne Bemalung, und die Rückleuchten werden rot bemalt. Ein oranger Druck wird den in den Grill integrierten Blinkern zu Teil. Passend zur Zeit der Formlegung des Modells ist die alte Antenne verwendet worden, und im hinteren Dachbereich in eine Bohrung eingesteckt. So ausgestattet reiht sich das Modell unauffällig in die Reihe der Postfahrzeuge jener Zeit in der Vitrine ein, und bereichert als neuer Fahrzeugtyp die Ahnenreihe.
0094.01 – Ruderboot auf Anhänger
Das 50 Jahre alte Ruderboot als Neuheit? Das werden sich viele Sammler beim ersten Blick auf das Neuheitenblatt gefragt haben. Was ist neu am alten Ruderboot? Die Antwort ist relativ kurz: eigentlich nichts. Denn in der vorliegenden Form kennen die Sammler das Modell bereits.
Seit 15 Jahren wird es überwiegend auf dem Anhänger mit modifizierter Deichsel als Gespann mit verschiedenen Zugfahrzeugen angeboten. Hinter VW T1, Opel Rekord P2, Land Rover oder Ford FK 1000 war das Boot seit 2004 immer wieder mal anzutreffen. Die alte Form ist noch vorhanden, kam u.a. zuletzt für ein Gespann mit DKW beim PMS zum Einsatz.
Neu ist, dass es nun auf dem vorbildgerechter gestalteten Anhänger mit zweiteiligen Rädern wieder als Einzelmodell angeboten wird. Ansonsten sind die Details bekannt.
Der schwarze Anhänger stammt aus der für das Motorboot 2003 modifizierten Form. Um dem Ruderboot passenden Halt zu bieten, wird die kleine Bootshalterung in schwarz eingesteckt. Die Deichsel des Motorboot-Anhängers ist deutlich länger als die des Ruderboot-Anhängers, der vordere Ruhepunkt für das Motorboot wird nicht erreicht und benötigt.
Das türkisgrüne Boot ist mit orangebrauen Sitzen versehen. In die Bohrung, die auch einen Mast beherbergen könnte, ist der Spritzling mit den gleichfarbigen Rudern eingesteckt. Wer möchte kann das Ruderboot auch zu Wasser lassen, denn wie das Motorboot, schwimmt auch dieses.
Damit man eigene Gespanne kombinieren kann, liegen dem Ruderboot schwarze Anhängerkupplungen am Spritzling im Podesteinleger bei. Durch die geringe Farbabweichung funktioniert das Ruderboot auch hinter dem teilweise minzgrünen Polizei-Bulli.
Oder es schmückt den schwarzen Land Rover Defender mit passender Trailerfarbe und farblich passenden Felgen. Den Kombinationen sind wenige Grenzen gesetzt, wenn man einen gut bestückten Fuhrpark in der Vitrine hat.
0788.13 – VW T1 (Typ 2) Kastenwagen „Gasolin“
Die Idee zu dem Modell kam den Verantwortlichen bei WIKING beim Studium des Buches von Ulrich Biene zum Zeitalter der Gasolin-Tankstellen. Auf dem Fotomaterial ist der frühe T1 im Dienste des Kraftstoffunternehmens zu sehen.
Unter anderem als Werkstattwagen wurden die damals jungen Transporter aus dem Hause Volkswagen eingesetzt. Ab 1950 rollten die ersten Typ 2 Kastenwagen mit viel Technik aus dem Käfer (Typ 1) zu den Firmenkunden. Der umgesetzte Typ 2 der Firma Gasolin ist eines dieser ersten Exemplare. Noch ohne Heckstoßstange, ohne Heckfenster in der Heckklappe und zudem ohne VW-Logo auf der Front. Was nicht unbedingt notwendig war, war nicht da. Techniker, Werkzeug und Ersatzteile kamen so zu schnell und kostengünstig zu den Tankstellen in regionalen Umfeld.
Auf der Fahrt dahin macht der Bulli Werbung für die rotweiße Tankstellenmarke. Das weiße Karosserieoberteil und das rote Unterteil tragen Werbung. Gasolin ist seitlich groß in Rot mit schwarzem Schatten gedruckt zu lesen.
Front, Heck und Türen tragen das mehrfarbige Gasolin-Logo, so dass aus jeder Betrachtungsperspektive klar ist, wohin der Transporter gehört. Der Fahrer nimmt auf grauen Sitzen hinter einem schwarzen Lenkrad seinen Platz ein.
Das Dach ist, wie die Buckelkappen der Felgen, silbern bedruckt abgesetzt. Eingesetzte Scheinwerfer vorne, rot und silbern bedruckte Rückleuchten und schwarze Türgriffe gehören zum bekannten Bedruckungs- und Detailumfang des VW T1a.
So ausgestattet ergänzt der Bulli das inzwischen umfangreiche Modellthema rund um die Kraftstoffmarke Gasolin, wobei die bisherigen Fahrzeuge und das Set mittlerweile werkseitig vergriffen sind.