Nationales Automuseum > Ferrari 412 P

Zurück im Rennsport

Überraschend für die Sammlerschaft geht WIKING in diesem Jahr neue Wege bei einer Formneuheit. Mit dem Ferrari Rennwagen kommt ein für das übrige Gesamtmodellprogramm eher unübliches Modell in den Formenbestand. Doch der Blick in die Historie zeigt, so ungewöhnlich ist es gar nicht. Denn schon zu Peltzer’s Zeiten gab es immer wieder Modelle aus dem Rennsportbereich. Denn die Rennwagen faszinierten auch die Kinder. Der Mercedes-Benz Silberpfeil (0240) war 1956 das erste Rennsportmodell, es folgten 1959 der Porsche Spyder (0167) und 1960 Cooper (0243) und Vanwall (0245). Die Reihe bekam 1965 mit dem Lotus Rennwagen (0244) das letzte Modell als Ergänzung. An diese Modellhistorie erinnert WIKING parallel zum neuen Ferrari mit einer Wiederauflage des Cooper Rennwagen. Dieser wird in der Neuheitenvorstellung November näher gezeigt.

Die neuen Wege

Nach den Sondermodellen auf Basis des bestehenden Modellprogramms für das Nationale Automuseum – The Loh Collection bekam WIKING 2024 den Auftrag ein exklusives Sondermodell für das Museum zu produzieren. Die Zusammenarbeit zwischen Museum und WIKING sieht vor, dass es die Modelle exklusiv (zunächst) nur im Museum geben wird.

Ob auch ein oder mehrere Fachhandelsmodelle folgen, ist derzeit unklar. Das ist nach Jahrzehnten das erste Mal, dass es so einen Vertriebsweg bei WIKING gibt. Historisch können hier z. B. nur die 1:40 für Volkswagen, oder auch das 1:50 Modell für Magirus oder die Hanomag Modelle genannt werden. Für den Maßstab 1:87 ist es Neuland. Geplant sind diverse Gestaltungen des Modells, in diversen Farben und Bedruckungsvarianten von dessen Rennsporteinsätzen. Dabei variieren je nach Modell auch die Auflagenhöhen, die aber nicht genannt werden. So sind auch kleinere Auflagen für besondere Ausstellungen, Events oder als Erinnerungsstücke für Kongressbuchungen denkbar? In den kommenden Jahren werden die Varianten des Modells sicher ein eigener Themenbereich in den Rennsportsammlungen werden können. Zum Start sind bereits fünf verschiedene Modelle angekündigt, die in den nächsten Monaten in den Museumsshop aufgenommen werden.

 

Zwei Modelle zur Premiere

Nach der Ankündigung im Frühjahr 2025 und dem Zeigen des ersten Silberlings ging der Formbau rasant voran. Im November 2025 standen die ersten beiden Modellvarianten im Museumsshop für die Besucher bereit. Die Modelle werden für 29,99 Euro verkauft. Sie sind in einer Klarsichtschachtel mit editionstypischen Papiereinleger des Museums verpackt. Auf der Vorderseite ist der Modelltyp und das Rennen genannt, wo der Wagen fuhr.

Eines der Premierenmodelle ist der rote Ferrari 412 P, dessen Vorbildfahrzeug auch in der Sammlung zu bewundern ist. Das zweite Modell ist ein weißes Modell, dessen Vorbildfahrzeug an dem 24h-Rennen in Le Mans fuhr.

8 182.04 – Ferrari 412 P „24h DAYTONA ’67“

Der rote Ferrari 412 P fuhr und siegte 1967 beim 24 Stunden-Rennen in Daytona, eines der bekanntesten Rennen, die mit dem 412 P von Ferrari gefahren wurde. Es ist die erste Version des neuentwickelten WIKING Modells, auch weil das Vorbild im Nationalen Automuseum ausgestellt ist. Mit einem Dreifachsieg konnte Ferrari 1967 die Konkurrenz auf die hinteren Plätze verweisen, nachdem man im Vorjahr noch Ford mit dem GT40 den Sieg nicht streitig machen konnte.

Das Modell ist fein detailliert und maßstabsgetreu gestaltet. Zu den feinen Gravuren, wie den Heckgitter oder den Felgen, kommen nachgebildete Scheibenwischer hinzu. An dem Modell fallen die vielen Detaildrucke der Aufklebernachbildungen und die besonderen Felgenfarben sofort ins Auge. 

Vorne rollt der Ferrari auf schmaleren Rädern als hinten. Die Felgen sind hellblau ausgeführt. Besonderes Detail ist der blaue Ring auf den Reifen, die zudem den Good Year – Aufdruck tragen. Auch ein Novom bei WIKING Modellen. Der Ferrari trägt die Rennnummer 26. Ferrari Logos und Good Year Aufkleber verraten, dass der Ferrari noch aus einer Zeit ohne viele Sponsoren kommt. 

 

 

Die beiden Firmennennungen wurden durch die Rennstreckenaufkleber ergänzt. Am Heck sind die Rückleuchten mehrfarbig bedruckt, was beim weißen Modell mehr auffällt. Die Scheinwerfer sind transparent eingesetzt, und deuten die Reflektoren hinter der Abdeckscheibe an. Dies wird durch eine schwarze Hinterlackierung des Bauteils erreicht. Hinter der Frontscheibe mit schwarz bedrucktem Scheibenwischer, lässt sich die Inneneinrichtung mit Rechtslenker-Cockpit erkennen. 

Eine Demontage des des Modells ist auf Grund der gesteckten Bauweise möglich. Die Heckblende lässt sich leicht lösen, so dass sich Karosserie und Chassis von einander trennen lassen. Damit wird dann ein weiteres Druckdetail auf der rot gespritzten Inneneinrichtung besser sichtbar. Die roten Sitze und der Motorbereich wurden durch schwarze Bedruckung und Lackierung herausgearbeitet.

Beim weißen Modell ist die Inneneinrichtung weiß, das Armaturenbrett und Lenkrad durch Lackierung schwarz, die Sitze dann durch Druck oder Lackierung rot abgesetzt. Die Bodengruppe ist schwarz und trägt das geprägte WIKING-Logo. Erstmals bekommt ein WIKING Modell auch auf der Bodengruppe eine Bedruckung. Mehrfarbig ist das Logo des Museums dort aufgebracht. 

8 182.05 – Ferrari 412 P „24 h Le Mans“

Im gleichen Jahr ging der Ferrari 412 P auch in Le Mans beim 24h Rennen an den Start. Das weiße Modell ist im Detai mit dem roten Modell gleich, unterscheidet sich aber freilich im Bedruckungsumfang vom Daytona-Ferrari. Ein blauer Streifen ziert die Karosserie, die Rennummer 25 ist mehrfach schwarz aufgedruckt. Zu den Ferrari-Logos kommen die Rennstreckenkennzeichnungen. 

 

Ein Aufkleber verweist auf NART – das North American Racing. Am Heck fallen die bedruckten Rückleuchten auf der weißen Karosserie deutlicher auf. In Le Mans fuhr man ebenfalls Good Year Reifen, wie der Aufdruck verrät. Diese sind an dem Modell mit goldenen Felgen kombiniert. Man beachte den feinen blauen Ring am goldenen Felgenrand.

Weitere Modellvarianten angekündigt

Mit der Premiere der ersten beiden Versionen, kündigte das Museum direkt drei weitere Modellversionen an. Neben einer weiteren Le Mans – Variante von 1966 kommen auch zwei unbedruckte, neutrale Modelle demnächst zur Auslieferung. Wer die Nummernfolge studiert, wird feststellen, dass die Unternummern 01 und 02 in der Liste fehlen. Hier ist also mit mindestens zwei weiteren Versionen zu rechnen.

Der unten genannte Ferrari 330 P3 ist eine Modellvariante, die sich auf Basis des 412 P ebenfalls umsetzten lässt. Das Fahrzeug ist der Vorgänger, wurde 1966 als Werksfahrzeug der Scuderia Ferrari eingesetzt. Mit dem damals neuen Rennwagen mit der Startnummer 14 setzten die Fahrer John Surtees und Mike Parkes beim ersten Rennen in Monza bereits ein Zeichen, und gewannen das 1.000 km Rennen. Der Rennwagen wurde im Folgejahr an das Kundenteam von Luigi Chinetti in die USA verkauft. Hier wurde der Wagen zur einfacheren Wartung auf Vergaser umgebaut, und wurde so zum Ferrari 412 P.

8 182.03 – Ferrari 330 P3, rot – goldene Felgen „24h Le Mans ’66 / No. 21“ (o.l.)
8 182.06 – Ferrari 412 P, gelb – goldene Felgen (Foto u.m.)
8 182.07 – Ferrari 330 P3, rot – goldene Felgen (Foto u.r.)