Fragen & Antworten zur neuen Mindestauflagenhöhe


Mit den aktuellen Ankündigungen von Sondermodellen ist bei den Initiatoren in der Regel auch eine Ankündigung des Endes Ihrer Sondermodelleditionen verbunden. Grund dafür ist die von WIKING angehobene Mindestbestellmenge von 500 auf 1.000 Stück. Diese Ankündigungen hat viele Sammler aufgeschreckt. Und auch an mich wurde die Frage herangetragen, wie es mit dem Ticker und den bislang einmal im Jahr erschienenen Sondermodellen weitergeht. Auf einige der vielen Fragen versuche ich nachfolgend auf Grundlage der offiziellen Erklärung von WIKING und Gesprächen mit Firmenvertretern kompakt Antworten zu geben.

Was macht die 500er-Auflage so besonders?

Für Sammler sind die kleinen Auflagen attraktiv, da die Modelle eher exklusiv ist. Die Auftraggeber, Werbetreibenden und  Sondermodellhändler haben in den letzten 10 Jahren viele besondere Modelle bestellt, eigene Themenreihen geschaffen und auch viele Gestaltungsideen für die Serie geliefert.

Diese kleinen Auflagen von 500 Stück sind jedoch sehr arbeits- und kostenintensiv. Absprachen zu Gestaltung, Bedruckungsumfang, Verpackungsgestaltung und teilweise auch Markenrechten kosten viel Zeit. Zu den Ideen werden Angebote erstellt, einiges aus Kostengründen dann auch verworfen. Entsteht ein solches Modell, geschieht dies mit viel Handarbeit. Von der Formvorbereitung über die Montage und Bedruckung bis hin zur Verpackung.

Diese Kosten schlugen sich naturgemäß in letzter Zeit auf Grund gestiegener Löhne und Transportkosten immer mehr in den Einkaufspreisen der Sondermodelle nieder. Wer zwischen den Zeilen der offiziellen Stellungnahme von WIKING liest, erkennt, dass diese Kleinserien am Ende trotzdem nicht ausreichend wirtschaftlich sind.   

Was geschieht mit den frei werdenden Kapazitäten?

Gerade in Zeiten knapper Fachkräfte und begrenzter Produktionskapazitäten muss ein Unternahmen nach Wirtschaftlichkeitsgrundsätzen entscheiden. Jede 500er-Auflage ist eine Kleinserie, die diese Kapazitäten bindet und Produktionsprozesse für größere Auflagen oder auch den Formbau für neue Modelle bei SIKU und WIKING einschränkt. WIKING wird die Kapazitäten nutzen, um die Serie zu stärken und Formneuheiten zeitnah in die Serien einfließen zu lassen.

Wird es weiter Sondermodelle geben?  

WIKING ermöglichst weiterhin die Beauftragung von Sondermodellen, allerdings mit einer Auflage von mindestens 1.000 Stück. Laut Mitteilung der Fa. WIKING ist damit sichergestellt, dass neben der Serie auch “ganz besondere Auftritte von Modellen mit Liebe zum Detail […]” geben wird.

Es werden vermutlich eher große Unternehmen sein, die diese Art der Werbung in dem Umfang wählen werden. Auch werden Sondermodelle sicher weiterhin bei Vedes – wie rechts der MB L 409 ADAC Abschleppwagen – oder Idee + Spiel zu finden sein, da sich die Menge über das Filialnetz bundesweit anbieten und vertreiben lässt.

Die Zahl der Sondermodelle wird jedoch deutlich sinken. Ob es Sondermodelle, wie zum Beispiel für die MünsterClassics, die Messemodelle der IGT2 oder für andere Anlässe geben wird, ist noch nicht absehbar. Das hängt von den Planungen und wirtschaftlichen Überlegungen der Veranstalter und Auftraggeber ab. Denn 1.000 Modelle brauchen einen breiteren Sammlermarkt, der aber bei weniger Sondermodellen und entsprechender Attraktivität des einzelnen Modells durchaus gegeben sein kann. Denn eine größere Auflage kann eine besondere Variante oder Bedruckung auch wirtschaftlich möglich machen.

Wie viele Modelle mit 500er Auflage erscheinen noch?

Das lässt sich nicht abschließend beantworten. Bestellte und bestätigte Modelle werden noch mit der alten Auflagenhöhe produziert. So erschienen noch zwei Modelle bei Lechtoys und ebenso beim SammlerKontor. Bei Der kleine WIKING-Laden werden es vermutlich noch 4 Modelle im kommenden Jahr sein. Oliver Wasmus kündigt noch 6 Modelle für 2020 mit der alten Auflagenhöhe an. Und auch für den Ticker ist ein Modell für das kommende Jahr bestellt. Es wird entsprechend limitiert im Frühjahr 2020 erscheinen.

Zukunft des Tickers

Natürlich habe auch ich mir nach der Ankündigung der Auflagenänderung Gedanken gemacht, wie es mit dem Ticker weiter geht.  Sicher ist, dass es weniger Meldungen zu neuen Sondermodellen geben wird, als das in den letzten Jahren der Fall war. Doch auch wenn die Vielfalt kleiner wird, wird es immer noch viele neue Serien-, Werbe- und Sondermodlle geben, über die hier berichtet werden kann. Die Art der Berichterstattung, der Ticker mit seinen Einzelmeldungen in gewohnter Blog-Form wird also so fortgesetzt. 

Ich hoffe Ihr Interesse am Ticker und die Freude am WIKING-Sammeln bricht nicht ab, und Sie schauen weiterhin regelmäßig im Ticker vorbei. Sie können sich auch gerne per Newsletter informieren lassen, dann verpassen Sie keine Neuerscheinung oder Modellvorstellung.