Seit 1960 ist der Mercedes-Benz 300 (W 189) bei WIKING im Formenfundus. Mehrfach wurde die Form in kleinen Details verändert. Die wohl bedeutenste erfolgte schon zwei Jahre nach Programmstart. Die Karosserie wurde um die Fensterholme ergänzt, die dem Fahrzeug deutlich mehr Vorbildnähe geben sollten. Bis dahin waren die Holme nur in der Verglasung angedeutet. Zu dem Zeitpunkt wurde das Vorbild übrigens schon durch den W 112, die Heckflosse, ersetzt.
Wiederum zwei Jahre später gab es zunächst einen angeklebten, dann ab 1968 einen in das Fahrgestell integrierten Zughaken. Motorboot, Wohnwagen oder auch der kleine PKW-Anhänger konnten so mit dem großen Mercedes bewegt werden. Noch 1979 bekam er, zu dem Zeitpunkt schon Youngtimer, noch eine Inneneinrichtung verbaut. Am Ende durfte der Mercedes-Benz 300 stolze 28 Jahre im Programm verweilen.
1994 gabe es schon die erste Neuauflage, jetzt ohne Zughaken, denn als nun dargestellte Staatlimusine in Kanzler Adenauers Diensten passte dieser nicht wo wirklich ins Erscheinungsbild. Seit 2019 ist er hochdekoriert zurück im Serienprogramm. Mit vielen Detaildrucken, Silberungen und Bemalungen bildet er die reich verchromten Vorbilder der Bauzeit zwischen 1957 bis 1962 nach.
Für die Sondermodelle des Auktionshauses Saure kommt dieser Druckumfang bekannter Weise nicht zum Tragen. Hier versucht man die Modelle im Stil der 1960er-Jahre nachzubilden. Der große Mercedes-Benz darf für die 101. Auktion erstmals eine maigrüne Farbgebung tragen. Wer beim Auktionshaus Saure bei der 101. Auktion alte Modelle für die Sammlung ersteigern konnte, und Katalogabonnent ist, bekam den Adenauer-Mercedes Anfang Dezember als Geschenk dazu.
Dieser kommt, im Vergleich mit dem 2019er-Serienmodell wird es mehr als deutlich, sehr reduziert ausgeführt daher. Bemalte Scheinwerfer ist das einzie „Extra“, welches der 300er mitbringt. Mit den hellen Rädern und der topasgetönten Verglasung trifft er den Stil der 60er-Jahre-Modelle sehr gut. Kommt aber noch zurückhaltender daher. Die anfängliche Bemalung der Modelle an Grill, Blinkern und Rückleuchten wird nicht umgesetzt, so dass er gut neben Modelle ab Mitte der 60er-Jahre passt.
Ähnlich wie die Neuauflagen für den PMS, bilden diese Modelle aber oft eine ganz eigene Farb- und Sammelwelt in den Vitrinen. Auf die Einrichtung wird ebenfalls verzichtet. So ist ein ganz puristischer Adenauer-Mercedes entstanden. Weit weg von seinen hochdekorierten Vorbildern, nah am WIKING-Stil der 60er-Jahre. Und mit der gewählten Farbe eben mal keine Staatskarosse in schwarz oder dunkelgrau, sondern ein Farbtupfer in der Mercedes-Benz Oberklasse-Ecke in der Vitrinenlandschaft daheim.