WIKING > NEUHEITEN APRIL 2019

0488.02 – Henschel HS 165 T Sattelzug „Schulze“

Etwas mehr als ein Jahr nach der Vorstellung auf der Spielwarenmesse ist die erste Variante des neuen Henschel Frontlenkerfahrerhauses fertig. Das Versprechen von der diesjährigen Messe: erste Variante noch im ersten Halbjahr, wurde eingehalten. Als Henschel HS 165 T bezeichnet nimmt WIKING den Klassiker in das Programm auf. Das Premierenmodell wird es allerdings nie in einen Jahreskatalog schaffen. Denn schon vor der Auslieferung an den Handel ist der neue Henschel werkseitig auf Grund der großen Nachfrage vergriffen.

Einen Vorgeschmack auf die Modellumsetzung gab ja bereits das WIKING Magazin im Oktober 2018. Da waren erste Probespritzungen zu sehen. Nun ist die Kabine fertig und wurde mit einem dreiachsigen Zugmaschinenfahrgestell kombiniert. Zusammen mit dem Holzpritschenauflieger ohne Unterfahrschutz am Fahrgestell entsteht ein zeitgenössischer Lastwagen der 1950er-Jahre.

Um diese Kombinationen zu ermöglichen, wurde das neue Fahrerhaus bewusst nicht exakt im Maßstab 1:87 sondern im angenäherten H0-Maßstab realisiert. Damit kann, wie schon beim VOLVO F88/F89 so umgesetzt, auf den kompletten Formenfundus bei Fahrgestellen und Aufliegern zurückgegriffen werden. So ist es WIKING möglich, einfach zahlreiche Varianten und Bauformen zu realisieren, ohne für alles neue Formen bauen zu müssen. Damit bleiben solche Neukonstruktionen wirtschaftlich machbar. Der Sammler muss aber z.B. die Stilisierung der Fahrgestelle in Kauf nehmen, was Nietenzählern schwerfällt. Sammler bei denen die leicht stilisierte Grundform der Lastwagenmodelle ausreicht freuen sich. Denn auf der anderen Seite fügen sich die Modelle wieder gut in die Sammlung ein, da die Formsprache mit den Altmodellen überwiegend identisch ist.

Beim angekündigten, und bei den Sammlern ebenfalls sehnlichst erwarteten, Muldenkipper wird WIKING in Kürze andere Wege gehen. Auch im angenäherten Maßstab H0, aber überwiegend aus neukonstruierten Formen werden die Teile für den Henschel Kipper sein. Fahrgestell und Mulde könnten dann vielleicht auch anderen Fahrerhäusern dienen, und so lebt und entwickelt sich die Plattformstrategie Peltzers immer weiter.

Das Henschel Fahrerhaus ist in seiner Schlichtheit einfach detailliert. Großer, feingerillter schwarzer Kühlergrill mit gesilbertem Henschel-Stern, Schriftzug und Zierleisten sowie die beiden Scheinwerfer dominieren die Front des Lastwagenklassikers. Mehrere Zierlinien an Türen und Kabinenkanten gliedern die Kabine vierseitig. Diese ist wie der Aufbau des Aufliegers moosgrün. Beide sind auf karminroten Fahrgestellen aufgebaut. In dieser Farbkombination war ein ähnliches Vorbildfahrzeug bei der Berliner Spedition Schulze im Einsatz. Deren Firmenaufschrift trägt das Modell an Türen und Bordwänden des Aufliegers. In Gelb ist dort am Fahrerhaus „Spedition Schulze Berlin Mariendorf – Fernruf 752448“, und am Auflieger „Fernruf 752448 Spedition Friedrich Schulze Berlin Mariendorf“ aufgedruckt.

So gestaltet startet der neue alte Henschel seine schon jetzt erfolgreiche Modellkarriere bei WIKING. Es wird sicher noch viele Aufgaben und Einsatzzwecke für ihn geben. Ein Klassiker mit Zukunft.

Eine umfangreiche Modellvorstellung mit weiteren Modellfotos lesen Sie in der Caramini 5/2019. Weitere Bilder in diesem Blog-Beitrag.

 

0360.01 – Unimog S 404 „Weltenbummler“

Auf Grund der guten Wartung, wenig gefahrener Kilometer und der stets trockenen Unterstellung schaffen es viele Einsatzfahrzeuge der Hilfsdienste im Dienst bis in das Oldiealter. Danach steht bei Kleinbussen und Kastenwagen nicht selten die Freizeitkarriere auf dem Plan. Bei den Lastwagen und Unimogs kann das auch der Fall sein. Stört kein Spezialaufbau ist der Umbau einfach. Ansonsten muss der Tank z.B. einem alten Wohnwagen als Aufbau weichen.

WIKING macht seinen Unimog S 404 – im Vorbild in verschiedenen Bautypen von 1955 bis 1980 gebaut – zum zweiten Mal zum Globetrotter. So schön und liebevoll wurden sicher wenige Fahrzeuge umgerüstet. Denn für den Preis der Lackierung des Fahrzeuges kommt man sparsam um die halbe Welt. Also waren und sind die meisten Selbstbauwohnmobile äußerlich eher etwas zusammengebastelte Vehikel.

Da ist das beige WIKING-Modell schick anzusehen. Vielleicht aus dem Hilfsdienst beim Roten Kreuz entlassen, kann es nun geländegängig durch die Tiefen der Modellwelten gehen. Die Reiseziele könnten die Reisenden auf der auf den Seiten schwarz aufgedruckten Weltkarte markieren.

Alleine muss er dabei nicht unterwegs sein, denn das Modell passt sehr gut zum 2017 erschienen Kurzhauber-Modell (0852.39) in gleicher Farb- und Bedruckungsgestaltung. Der geländegängige Koffer-LKW mit Stollenbereifung war mit der Auslieferung im August direkt werkseitig vergriffen. Wer ihn hat, oder auf dem Zweitmarkt beschafft, kann mit dem ebenfalls vergriffenen Jeep Modell eine kleine Safari-Tour in der Vitrine anzetteln.

Für den Notfall kann der Unimog zwei Reservereifen auf dem schwarzen Dachgepäckträger mitführen. Diese liegen der Verpackung ohne Felgen bei. Für die Aufnahme des Dachgepäckträgers wurden die Leiterstifte auf dem Dach entfernt.

Auf der topasgetönten Scheibe fällt der in Wagenfarbe aufgedruckte Mittelsteg auf, der in der Serie erstmals im Februar 2018 erschien. An dem noch einmal im Feuerwehrdienst bei WIKING stehenden Unimog S 404 mit rotem Aufbau (0601.29 Modellvorstellung). Das Druckdetail zeichnet die beim Vorbild vorhandene, bei WIKING in der Form aber nicht angelegte, Trennung der Frontscheibe bei dem Fahrzeugtyp nach. Die Rückleuchten sind rot, die Scheinwerfer silbern bemalt. Mit Gummistollenreifen auf schwarzen Felgen bestückt ist der Unimog breit für die Reise.

Wem das Modell bekannt vorkommt: ja, in ähnlicher Art gab es das schon mal. In begrenzter Auflage wurde es für das Unimog-Museum zu einer Themenausstellung 2011 aufgelegt ( siehe hier). Das cremeweiße Modell mit abweichenden Drucken besitzt keinen Dachgepäckträger, trägt andere Felgen und führt ein Schlauchboot auf dem Dach mit. Das neue Serienmodell ist für die Sammler folglich eine passende Themenergänzung.

0631.02 – MB Kurzhauber Abschleppwagen „MB Service“

Das Thema Fahrzeugservice und Hilfsdienste hat in dieser Neuheitenauslieferung einen Schwerpunkt. Neben dem Renault Servicewagen stellt Ihnen der Ticker auch den azurblauen MB Kurzhauber etwas näher vor. Ein Bildvergleich mit dem Sondermodell zum Ticker, dem Kurzhauber im Dienst das ADAC, bietet sich da natürlich auch an.

Der neue Abschleppwagen steht im Dienst einer Mercedes-Benz Niederlassung. Davon zeugt der weiße Türaufdruck „Mercedes-Benz-Service“. Der Kranaufbau ist hier, wie bei einstigen Serienmodellen der 1980er-Jahre, silbern ausgeführt. Fahrgestell und Felgen wie einst und am Sondermodell in schwarz.

Neues Detail ist die Seilwinde an der Frontseite. Wie beim zeitgleich ausgelieferten MB L 5000 Feuerwehrrüstwagen ist diese silbern und mittig unter die Stoßstange geklebt. Die Stoßstange selber ist mit weißen Balken als Warnschraffierung bedruckt. Warnen sollen auch die zwei orangen Rundumlichter auf dem Dach.

Abweichend zum Sondermodell sind auch die Rückleuchten bemalt. Detailbedruckungen, auf die beim Sondermodell aus Kostengründen verzichtet wurde. Nebeneinander betrachtet zeigt sich wieder einmal deutlich, wie mit ein paar Details und einer anderen Karosseriefarbe ein ganz anderer Modellauftritt erreicht werden kann.

Das Modell reiht sich so gestaltet in das Sammelthema der Mercedes Benz Servicefahrzeuge ein. Neben einem MB L 319 Kastenwagen sind bislang ein MB L 3500 Kranwagen, ein Unimog Werkstattwagen, ein Abschleppwagen mit kubischer Kabine und einer mit Pullman-Kabine erschienen.

0225.03 – Renault R4 Kastenwagen „Renault Service“

Die Variantenvielfalt des Renault Kastenwagens „Fourgonette“ ist bislang eher überschaubar bei WIKING. Der Kastenwagen mit der pfiffigen Leiterklappe, die sich bei WIKING im Gegensatz zu anderen Herstellern auch öffnen lässt, bekommt nun aber endlich eine neue Aufgabe. Das WIKING-eigene Sondermodell zur Spielwarenmesse ließ schon auf eine baldige neue Variante hoffen. Und mit der April-Auslieferung ist sie schon da.

Der in den 1960er-Jahren gebaute Renault mit kleinem Kühlergrill dient den markeneigenen Werkstätten als Servicefahrzeug. In den einstigen Farben der Firma ist die Karosserie verkehrsgelb gehalten und weiß bedruckt. Dach, Seiten und Heck sind so abgesetzt. Die Stoßstangen sind weiß eingesteckt.

Die Kastenseiten dem zweifarbigen Renault-Rhombus und dem Schriftzug „service RENAULT“ bedruckt. Letzterer findet sich auf der Heckklappe des Wagens wieder. Das Fahrzeug kann so den Renault R4 Limousinen und Kastenwagen in der Vitrine ebenso  zur Hilfe kommen, wie der Renault – Saviem Sattelzugmaschine.

Neben dem Service-Fahrzeug halten die Händler mit der April-Auslieferung noch weitere französische Modelle für die Sammler bereit. Ein Renault R4 und ein Citroen HY dienen in roter Farbgebung bei französischen Feuerwehren. Ortsneutral fahren sie in die Sammlungen oder können z.B. für den Dioramenbau mittels Decals an die Modellortschaft angepasst werden.

0460.01- Scania 111 Pritschenhängerzug „Börje Jönsson“

Der Scania 111 ist doppelt zurück. Nach dem Koffersattelzug mit Eigenwerbung im Februar, schickt WIKING den skandinavischen Klassiker im April als Pritschenlastzug ins Rennen. Jetzt nicht mit Eigenwerbung, denn so gab es ihn schon in den 70ern, sondern in den Farben der schwedischen Spedition Börje Jönsson.

Die damaligen Standorte und Firmierungen in Schweden und Hamburg finden die Betrachter auf den silbernen Planen der Zugmaschine und des Anhängers. Wie immer bei silbernen Kunststoffen haben sich auf den Seiten der Planen leichte Schlieren beim Spritzen ergeben. Diese fallen aber durch die dunklen, moosgrünen Planenaufdrucke kaum auf, wirken aus üblichem Betrachtungsabstand für mich gar wie Faltenwurf. Das Kabinenmittelteil ist wie die Felgen silbern ausgeführt. Ansonsten ist Moosgrün die vorherrschende Farbe. Darauf kommen die silbernen Drucke an Frontgrill, Scania-Schriftzug und Typenziffer 111 sehr gut zur Geltung. Die Scheinwerfer sind per Hand gesilbert und die Blinker orange bemalt.

 

Wie am Kofferzug kommt auch beim Pritschenanhänger die Werkzeugkiste an der Pritschenunterseite zum Einsatz. Hier ist sie in moosgrün untergesetzt.

 

Durch die gleich großen Planen an Zugfahrzeug und Anhänger lassen sich diese austauschen. Wer also zwei Züge kauft, kann sich einen rein schwedischen Lastzug und einen komplett in Hamburg stationierten Hängerzug in die Vitrine stellen. Wer es auf die Spitze treibt, kann mit vier umgesteckten Varianten schnell Abwechslung in seine eigene Vitrinen-Spedition bringen. Also ein Modell mit und für Vielfalt.