Bis zur Neuheitenauslieferung Mitte der ersten Dezember-Woche stellt Ihnen der Ticker einige ausgewählte Modelle schon einmal näher vor. Heute: den neuen Unimog U 401 mit Ganzstahlkabine von Westfalia (0368.01) – auch bekannt unter dem Spitznamen Froschauge.
Auch für gute Ideen braucht man einen starken Partner. Die Entwicklung des Unimog – Universal-Motor-Gerät beginnt direkt nach Kriegsende 1945. Schon bald laufen die ersten Fahrzeuge mit von Mercedes-Benz zugelieferten Motoren vom Band. Mit dem Kauf und der Produktionsübernahme durch Mercedes-Benz wird aus der guten Idee ein Erfolg. Denn mit dem wieder aufgebauten Händlernetz erreicht das Agrarfahrzeug bundesweite Aufmerksamkeit und Absatzmärkte viel einfacher. Der starke Partner wird zum Erfolgsgaranten.
Allradantrieb, Zapfwelle, Ladefläche und zwei Sitze, das ganze auf einem Fahrgestell mit vier Rädern in gleicher Größe machten das neue Fahrzeugkonzept für die Landwirtschaft in vielen Bereichen interessant. Im Ackerbau, Weinbau oder Forstwirtschaft konnte das Fahrzeug eingesetzt werden und hatte gegen über dem Schlepper einige Vorteile.
Dr. Froschauge
Dem offenen Unimog 411, lässt Mercedes-Benz 1953 ein geschlossenes Fahrerhaus folgen. Dieses wird von Westfalia zugeliefert. Die vorstehenden Scheinwerfer verleihen dem Unimog im Volksmund bald den Spitznamen Froschauge. Das Allzweckfahrzeug war eine Antwort auf viele fahrzeugtechnische Anfordernungen. Nicht nur in der Landwirtschaft, wie sich schnell zeigte.
Das neue Fahrzeugkonzept scheint auch den WIKING Gründer Peltzer überzeugt zu haben, vor allem dessen Spielwert. Denn der stand bei den Kindern im Vordergrund. Als Schlepper für die Soloanhänger und landwirtschaftlichen Anhänger war der Unimog ab 1956 eine passende Ergänzung.
Im Gegensatz zu seinem offenen Bruder wurde das Modell, welches am Ende der unverglasten Ära entstand, nicht zum Dauerläufer. Während das Cabrio-Modell U 411 bis heute formtechnisch weiterentwickelt und verfeinert wird, verschwand die unverglaste Form im Archiv. Eine Verglasung war ihm auf Grund des 1960 erschienen Nachfolgemodells U 411 mit modernerer Ganzstahlkabine nicht vergönnt.
Nun steht die Neuentwicklung des U 401 mit Westfalia Ganzstahlkabine neben der immer wieder formtechnisch angepassten offenen Version im Serienprogramm. Die ist auf Grund der Pflege und neuer Bauteile wie Verdeck und Rädern gut in Form, und stellt in der aktuell vorliegenden Form etwa Fahrzeuge um Ende 1960er Jahre dar. Es ist immer noch attraktiv, lässt nun aber neben dem filigraneren Modell ihr wahres Alter ein wenig besser erkennen.
Das kleine Froschauge erscheint in der ersten Version in unaufgeregtem Moosgrau. Die Bedruckung wertet das Modell sehr deutlich auf. Der Grill ist fein gerastert und rot bedruckt, der Stern sauber silbern darauf aufgedruckt.
Die Fahrerkabine verfügt über weitere Detailbedruckungen. Neben den Frontscheinwerfern sind die Zierleisten, Türgriffe und Unimog-Schriftzug silbern aufgedruckt. Dazu ist auf der Haube das Boehringer-Logo weiß-rot platziert, welches die frühen Unimog Modelle noch zusätzlich zum Mercedes Stern trugen.
Die Verglasung sitzt ordentlich hinter den bedruckten Fensterstegen. Die am Vorbild noch sehr einfache Instrumententafel mit Armaturenbrett ist wie erwartet bei der schwarzen Inneneinrichtung nachgebildet. Auf der Pritsche ist eine Pritscheneinlage aus Kunststoff in Holznachbildung aufgelegt. Alternativ können hier auch andere Einsätze Verwendung finden.
Die neu entwickelten Felgen, vorne mit Aufstiegskranz, sind in rot gehalten, die Reifen als Gummiprofilreifen aufgezogen. Die werden wir sicher bald auch am offenen Modell finden.
Variantenreichtum wie beim Vorbild
Das Vorbild war in vielen land- und forstwirtschaflichen Bereichen anzutreffen. Aber auch bei Speditionen und im Einsatzdienst der Hilfskräfte. Es ist also einiges an Modellen möglich. Wie WIKING im Pressetext dazu wissen lässt, kann das Modell auch mit Doppelbereifung und anderen Kotflügeln ausgeführt werden. Letztere sind separat an das Fahrgestell angesetzt und erlauben damit zudem Farbabwandlungen zum Chassis. Um die im Programm und Historie vorhandenen Anhänger und Landmaschinen nutzen zu können, hat das Modell den bekannten kleinen Zughaken erhalten.
Bei der maßstäblichen Umsetzung haben die Konstrukteure wohl einen Mittelweg gewählt. Um auch die vorhandene Zubehörteile, eine neue hinten offene Plane und den Werkzeugeinsatz für die Pritschen beider Unimog nutzen zu können, lehnte man sich in der Konstruktion an das offene Modell an. Das Froschauge reiht sich so maßstäblich sehr passend in die Reihe der Neuauflagen von U411 offen und und U411 geschlossen ein. Die Unimog-Historie ist damit bei WIKING wieder ein bisschen vollständiger geworden.