Die Spielwarenmesse 2023 findet in diesem Jahr wieder als Präsenzveranstaltung statt, wenn auch einige Hersteller aus dem Bereich Modellbau und Modellbahn ihre Teilnahme abgesagt haben. WIKING hat auf Grund der unklaren Pandemielage im Herbst vorsichtig ohne eigenständigen Stand geplant, und ist am Dauerstand von Siku in Halle 12.2 mit einer Ausstellungsfläche vertreten. Dort sind ab heute die geplanten Neuerscheinungen und die → Februar-Neuheiten (gesonderte Meldung) zu sehen.
Prolog
WIKING bedient auch in diesem Jahr wieder breit gefächert verschiedene Sammlerthemen und Vorlieben mit dem geplanten Neuheitenprogramm. Das Neuheitenpaket wirkt auf den ersten Blick etwas kleiner als in den Vorjahren. Dabei muss berücksichtigt werden, dass drei Formneuheiten, die für Anfang 2023 geplant waren, überraschend auf 2022 vorgezogen wurden. Die vollständig neu entwickelte MAN-Zugmaschine und die zwei ebenso komplett formneuen Auflieger im Maßstab 1:32 erschienen schon im Dezember.
Da hier dem Formbau für diese Modelle Vorrang eingeräumt wurde, mussten z.B. Opel Manta und Scania 111 im Maßstab 1:87 etwas warten. Diese erscheinen nun im 1. Halbjahr 2023, und werden daher hier auch noch einmal als Neuheiten für 2023 aufgeführt. Weitere neue Modelle sind für 2023 geplant, da sich diese aber noch im frühen Projektstadium befinden, wurde auf eine Vorankündigung zum jetzigen Zeitpunkt verzichtet. Modellüberraschungen, wie die großen Landwirtschaftsfahrzeuge in 2022, sind also nicht ausgeschlossen.
Die Vorstellung der diesjährigen Neuheiten beginnt mit Literatur, gefolgt von den PKW-Modellen, Lieferwagen, Nutzfahrzeugen und landwirtschaftlichen Fahrzeugen im Maßstab 1:32. Plan bei WIKING ist, von jedem Modell mindestens eine Ausführung binnen der nächsten 12 bis 16 Monate in den Fachhandel zu bringen. Voraussetzung dafür ist natürlich weiterhin, dass sich die Lieferketten weiter stabilisieren und Arbeiten an den neuen Stahlformen wie geplant abgeschlossen werden können.
Das Buch zum Jubiläum – 75 Jahre WIKING-Verkehrsmodelle
2023 feiert WIKING ein weiteres Jubiläum: 75 Jahre WIKING-Verkehrsmodelle. 1948 rollten die ersten Verkehrsmodelle, die unverglasten Drahtachser im Maßstab 1:100, in den Spielwarenladen. Die Taschenautos aus dem einst neuartigen Material Kunststoff wurden für den Pionier Fritz Peltzer zur Erfolgsgeschichte. Seit 75 Jahren wird diese Modellhistorie gepflegt, aber auch stetig weiterentwickelt. Diese Wandlung vom einfachen Spielzeug-Auto hin zum fein detaillierten Sammlermodell zeigt das neue Buch von Ulrich Biene auf, welches im Laufe des Jahres erscheinen wird.
Das Buch „Leidenschaft Wiking-Autos“ wird auf 160 Seiten mit rund 400 Fotos die Geschichte der Verkehrsmodelle von 1948 bis heute beschreiben und die Entwicklung des WIKING-Autos darstellen. Von der Entstehung des ersten Sortiments im Maßstab 1:100 mit Drahtachsen, über die verglasten Rollachser im angenäherten H0-Maßstab bis zu den heutigen Neuentwicklungen in 1:87. Beschrieben wird dort auch die Rolle des Modellbaumeisters Alfred Kedzierski, dem Formgeber der WIKING-Verkehrsmodelle. So wird im neuen Buch der damalige Entstehungsprozess der Modelle dargelegt, aber auch die Entscheidungsprozesse, die zu einem neuen Modell geführt haben. Oder auch, warum man sich gegen ein Modell entscheiden hat. WIKNG verspricht in der Pressemitteilung nicht weniger als: „Unzählige Original-Dokumente, die jahrelang unter Verschluss waren, kommen jetzt zur Veröffentlichung und werden in einen historischen Gesamtzusammenhang gestellt. Der Leser kann sich auf die Spuren der Gedankenwelt von WIKING-Gründer Fritz Peltzer begeben.“
Opel Manta B
Wer A macht muss auch B machen. Nach der Devise reiht WIKING neben dem sich seit 2000 im Programm befindenden Opel Manta A den Manta B ein. Das Vorbild wurde als Gebrauchtwagen zum Tuningobjekt, teils grenzenlos überzeichnet und über den Kinofilm als Kultfahrzeug verewigt. Heute ist der Coupé-Ableger vom Ascona ein Oldtimer und hat seine Liebhaber – getunt oder als Biedermann in Originalzustand. Zahlreiche Sondermodelle in den Baujahren von 1975 bis 1988 bieten WIKING die Möglichkeit einiger Gestaltungsvarianten. Das Modell fährt fein detailliert vor. Eingesetzte Scheinwerfer, angesetzte chromsilberne Stoßstangen und die Einrichtung lässt die Verwendung verschiedener Lenkräder zu, so zum Beispiel ein Zweispeichenlenkrad.
Das Foto zeigt die Entwicklungstufen des Modellbaus. Oben das Messemuster 2022 aus dem 3D-Drucker, links ein Muster aus der Stahlform, mittig und rechts mögliche Farbgestaltungen der Serienmodelle. Die Auslieferung des Premierenmodells ist für das erste Halbjahr 2023 geplant.
VW Karmann Ghia Cabrio
Was mit dem DKW Coupé im letzten Jahr überraschend gut gelang, wird in diesem Jahr auch dem VW Karmann Ghia einen neuen Modellauftritt bescheren. Der DKW war ein Versuchsballon. Wenn er gut bei den Sammlern ankäme, so signalisierte man schon bei den Messegesprächen im letzten Jahr, könnte noch ein Modell folgen. Der DKW war so ein Erfolg, dass im Februar die zweite Farbvariante erscheinen wird. Und in diesem Jahr auch das zweite Cabrio, welches aus einem VW Karmann Ghia Coupé in Anlehnung an ein Vorbildfahrzeug entsteht.
Das Abknippsen des Daches hat beim Karmann Ghia eigentlich WIKING-Tradition. Denn schon die 1:40 Cabrio-Modelle sind so entstanden. Nun nehmen sich die Modellbauer mit Fingerspitzengefühl den kleinen Bruder in H0 vor. Das Dach vom Coupé-Modell wird abgetrennt, die Karosserie lackiert. Die Inneneinrichtung mit eingesetzem Lenkrad wertet den bislang leeren Innenraum des Coupés auf. Die Frontscheibe steuert beim Handmuster der Jaguar Sport (020) bei, in Serie wird die Scheibe flacher sein. Das Verdeck kommt erneut vom VW 1302 Käfer (033). So entsteht die zweite Cabrio-Überraschung. Eine zusätzliche Bedruckung der Details, sowie eine Bemalung der Scheinwerfer und Rückleuchten werden den Karmann zum kleinen Schmuckstück machen.
Plane für Kleintransporter
Für die Pritschenlastwagen Hanomag Kurier, Hanomag L 28 und Opel Blitz gibt es bereits eine seitlich offene und hinten offene Rundplane. Um dem Modelltrio weitere zeitgenössische Modellauftritte zu ermöglichen und die Vielfalt zu vergrößern, entwickelt WIKING für die Klassiker eine neue, hoher aufbauende Plane.
Wie schon bei den Planen für den Tempo Matador wird auch diese einen feinen Faltenwurf in die Form geprägt bekommen. Die Fotos zeigen noch frühe Muster, lassen aber die angedachte Strukturierung schon erkennen. Dazu erhalten die Planen angedeutete Schnallen an den Kanten. Mit der Planen bekommen die Modellen ein vollkommen anderes Erscheinungsbild als mit dem flachen Rundverdeck. Die hohe Plane eröffnet WIKING die Möglichkeit die drei Kleintransporter in diversen Einsatzgebieten darstellen zu können. Klein-, Eil- und Möbeltransporte, aber auch Bereich der Handwerksfahrzeuge. Aber auch Einsatzfahrzeuge und Fahrzeuge von Hilfsorganisationen sind denkbar und möglich.
In den vergangenen Jahren wurden die drei Modelle schon mit Inneneinrichtungen und einer immer ausgefeilteren Drucktechnik aufgewertet. Vorbildgerechte Räder und die nun folgende Plane werten die Modellklassiker weiter auf.
Plane für VW T2 Doka
So haben wir ihn doch schon einmal gesehen? Richtig, bei der ersten Messevorstellung des VW T2 mit Doppelkabine 2017 gab es schon eine dunkle Plane auf der Pritsche. Am frühen Handmuster passte noch die Plane von der VW T1 Doppelkabine. Danach wurde die Modellgestaltung noch vollständig überarbeitet. Beim Erscheinen des Modells im Dezember 2018 zeigte sich dann, die Pritschen der beiden Transportergenerationen haben unterschiedliche Abmessungen. Die Verwendung der vorhanden Planenform war nicht möglich.
Im fünften Modelljahr legt WIKING die passende Plane für den Transporter der 2. Generation nach. Jetzt wird der T2 Bulli komplett, und viele Sammlerwünsche gehen in Erfüllung. Dem Modell eröffnet die Plane wie bei den oben gezeigten Kleintransportern weitere Modellauftritte. Kommunal, als Einsatzfahrzeug oder Baufahrzeug.
Die Plane für die Doka ist ebenfalls mit einem feinen Faltenwurf und der Gravur der Schnallen versehen. An der Oberseite lässt sich am Messemuster die Rohrtragstruktur der Plane ablesen. Hinten ist die Plane offen, so dass der Blick auf die Ladefläche frei bleibt.
Scania L 111
Ein frühes Handmuster gab im letzten Jahr den Vorgeschmack auf das, was in diesem Jahr auf den Sammlermarkt zurollt. Die neue Scania L 111 Zugmaschine will neuen nordischen Wind in das WIKING Lastwagenprogamm bringen. Mit der Zugmaschine im angenäherten H0-Maßstab kann WIKING auf das gesamte Aufliegerprogramm zurückgreifen. Dabei ist das Modell feiner detailliert als frühere Modelle aus den 70er- oder 80er-Jahren. Die Nachbildung von Haltegriffen, Türgriffen, Regenrinnen, eine vorbildgetreue Fensterrahmung und ein detailliert gravierter, integrierter Kühlergrill sind für das neue Modell geplant. Die Details sind am neuen silbernen Messemuster, einem Zwischenschritt mit zusätzlicher Sonnenblende, nun viel klarer als im letzten Jahr ablesbar. Und das gelbe Messemuster zeigt: die Form ist fertig.
Die Kabine mit Haube und die Kotflügel mit Trittstufen sind getrennte Bauteile, so dass zweifarbige Modelle auch ohne großen Druckaufwand möglich sind. Die Trittflächen erhalten eine feine, geriffelte Struktur. Das Fahrgestell wird an die bekannte Formsprache angepasst, modellspezifische Details wie Auspuff, Rückleuchten und Tanks werden stilisiert wiedergegeben. Die runden Mehrkammerleuchten an der Rücklichtstange werden bei diesem Modell erstmals mehrfarbig bedruckt sein. Die Scheinwerfer werden silbern bedruckt.
Und das Dach mit zwei Positionsleuchten wird natürlich auch das ASG-Dachschild tragen können, ebenso wie Rundumleuchten. Mit dem Modell können also nicht nur beliebte Speditionsreihen erweitert werden, sondern auch zahlreiche andere Vorbildfahrzeuge aus ganz Europa nachgebildet werden. Wir dürfen gespannt sein, welcher Youngtimer da ab diesem Jahren auf uns zu rollen. Die ersten Serienmodelle erscheinen in der ersten Jahreshälfte, als Rungensattelzug und Containersattelzug.
Lancer Boss Container-Sideloader
Die größte Überraschung kommt zum Schluss der Neuheiten-Präsentation im Maßstab 1:87. Seit 2012 begeistert das Handmuster des Sideloaders in der → Modellwelt die Besucher und Sammler. Jetzt zum 75. Jubiläum der Verkehrsmodelle lässt WIKING aus dem Urmuster ein Serienmodell werden – nach gut 50 Jahren kommt der Lancer Boss Sideloader doch noch ins WIKING-Programm.
Im sehr frühen Modellbaustadium des Ur-Musters lässt die Miniatur erahnen, welchen Spielwert das Modell haben könnte. Damals hat sich der Firmenlenker Peltzer gegen das Modell entschieden. Zu filigran, zu aufwendig, zu teuer? Dabei soll ihn die Miniatur begeistert haben. „Vor allem die seitlicher Ausrichtung von Hubmast und Gabel machte das Ur-Modell schon damals für den WIKING-Chef so reizvoll und im Maßstab 1:87 gar spektakulär“, schreibt WIKING im Pressetext.
Das Vorbild diente zur Verladung von Containern, Röhren oder anderen Langgütern. Auf Betriebshöfen konnten Materialien aus dem Lagerbestand verbracht und verladen werden – oder eben umgekehrt. WIKING wird das Modell des Lancer Boss Sidelader vorbildgerecht nachempfinden. So wählt WIKING eine vorbildgerechtere Bereifung mit filigraneren Felgen, die beim Messemuster vom Grove-Autokran stammen, als die beim Urmodell verwendeten Räder vom Hanomag Radlader. Das Modell rollt nicht nur, sonstern auch die Hubfunktion kann dargestellt werden. Die Hubhydraulik kann auf und ab bewegt werden. Mit dem Loader können in der Vitrine Ladeszenen dargestellt werden, so dass er mehr Lebendigkeit in die Vitrinen und Dioramen bringt.
Die Gabel wird so konstruiert, dass sie in die Kerben der 20ft-Container von WIKING greift. Andere Containertypen ohne Kerben liegen dann auf der Gabel auf. Auf der Ladefläche kann der Lancer Boss Sidelader zudem Holzstämme, Röhren, Stahlträger oder Maschinenteile auf Palette transportieren. Auch die aus dem Programm bekannte Holz-Überseekiste vom Schwertransporter kann verladen werden. Das Modell spricht also nicht nur den Modellbauer, sondern auch das Kind im Sammler an. Denn sofort hat man diverse Ladeszenen und Einsatzzwecke vor Augen. Der Sideloader ist auch nach 50 Jahren noch reizvoll und im Maßstab 1:87 für die Themenwelt der WIKING-Containermodelle eine spektakuläre Neuheit.
Maßstab 1:32
Im landwirtschaftlichen Maßstab werden in diesem Jahr auch wieder neue Modelle und Modifikationen an bekannten Modellen zu erwarten sein. Industrieaufträge werden dabei für die eine oder andere Überraschung in diesem Jahr sorgen. Zunächst kündigt WIKING für 2023 zwei Fendt Modelle als Neuheiten an. Der Fendt 1050 Vario wurde schon im letzten Jahr als angekündigt, wurde im Januar als → Werbemodell ausgeliefert, und ergänzt ab Februar die Serie. Komplett neu ist der Fendt 700 Vario der aktuellen Generation.
0778.64 – Fendt 1050 Vario Update
Nach dem Modell in 1:87 im letzten Jahr ist nun auch der große 1050 Vario im Maßstab 1:32 fertig. Der fendtgrüne 1050 wurde vorbildgerecht an einigen Bauteilen im Detail modifiziert. Abgasanlage, Innenraum, Haubengestaltung sowie Beschriftung wurden angepasst. Der Innenraum wurde durch die geänderte Inneneinrichtung FendtOne aufgewertet, die beim Vorbild für den Fahrer ergonomischer gestaltet wurde.
Fendt 700 Vario
WIKING ergänzt das Programm mit dem Fendt 700 Vario der neuesten Generation. Das aktuelle Fendt-Modell wird in bekannter Filigranität mit beweglichen Bauteilen erscheinen. Dazu wird es den Fendt 700 Vario sowohl mit als auch ohne den gezeigten Frontlader zu kaufen geben.
Das Vorbild des WIKING-Modells wurde eben erst der Öffentlichkeit vorgestellt, und ist schon als „Farm Machine 2023“ und „Tractor of the Year 2023“ ausgezeichnet. Der Fendt 700 Vario „Gen7“ verfügt wie schon der große 1050 Vario die Inneneinrichtung mit der intuitiven Bedienung FendtONE, die am Modell natürlich nachgebildet wird. Das Modell wird wieder aus Metall- und Kunststoffteilen bestehen, alles fein detailiert. Details werden vorbildgerecht bedruckt. Die linke Tür und das Heckfenster lassen sich öffnen.
Weitere Bilder aller Neuheiten gibt es auf der → WIKING Homepage.
Bilderquelle: © WIKING / Das Foto vom Buch wurde freundlicher Weise von U. Köstler zur Verfügung gestellt.